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Themenbereich: Baby-Alltag

Umgang mit Trotzphase

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Liebe Hebamme, meine Tochter ist fast drei Jahre alt und steckt mitten in der Trotzphase. Eigentlich ist das kein Problem, ich schaffe es fast immer, den Wutanfall mit Geduld und manchmal notwendigen Erklaerungen (wenn es etwas nicht so umgesetzt werden kann wie sie es will) zu ueberstehen. Neuerdings aber sucht sie gezielt den Machtkampf mit mir (so scheint es jedenfalls). Dabei versucht sie mich zu bestimmten Dingen zu zwingen (Nein, Mama, du darfst jetzt nicht essen! Nein, du darfst jetzt nicht die Haende waschen! Nein, du darfst nicht duschen!). Manchmal gehe ich einen Kompromiss ein und sage dann, dass ich etwas spaeter dies oder das tun werde. Aber dass ich es dann mache. Verfahren wir so, kommt gleich das naechste "Verbot" usw. - es geht also nicht um die Sache selber, sondern um das Verbot an sich. Manchmal muss ich mich ueber ihre Forderungen hinwegsetzen, da ist das Geschrei natuerlich noch groesser und es kommt auch hier sofort das naechste Verbot. Egal, wie es mache - diese Anfaelle dauern zwischen 10 Minuten und einer halben Stunde, immer mit Geschrei und Weinen. Erst am Ende kommt sie auf mich zu und will unter Weinen auf den Arm oder Schoss genommen werden. Wie kann ich bei diesen Machtkaempfen besser reagieren? Ruhig bleiben und Kompromisse eingehen bzw/ auch mal ein hartes Nein scheinen trotzdem so frustrierend fuer uns beide zu sein... oder sollte ich mich ganz anders verhalten? Sie macht das nur bei mir, alle anderen Bezugspersonen bleiben verschont.
Vielen Dank fuer Ihre Hilfe schon mal im voraus!

Frage vom 23.08.2017

Hallo!
In der Trotzphase erproben sich Kinder in ihrem Widerstand gegen ihre Eltern. Sie wachsen daran und spüren sich dadurch auch besser, es wird nämlich maßgeblich auf einer körperlich spürbaren Ebene ausgetragen. Die elterliche Antwort geschieht häufig auf der Verstandesebene, die aber leider, wie Sie selbst festgestellt haben, für dieses Alter noch keine Bedeutung hat und keine Lösung darstellt. Ihr Kind braucht Sie also einerseits als diejenige Person, die sich körperlich in Ihr Kind hineinfühlen kann und das auch anerkennend in Worte ausdrückt, gleichzeitig aber auch klar die Grenzen setzt mithilfe von Alternativen. Wie Sie selbst beschreiben, geht es am Ende gar nicht mehr um den eigentlichen Gegenstand des Trotzens, und die letztendliche Hilfe ist das körperliche Halten und Trösten, weil die Willenskraft Ihres Kindes im "Kampf miteinander" entschwunden ist. Ihr Kind braucht Ihre Erfahrung im Umgang mit Konflikten und eine Alternative, die auch weiterhin die Willenskraft Ihres Kindes stärkt, aber nicht in Forderung, Verweis, Schuldzuweisung oder Appell an den Verstand mündet (was Sie schreiben, dass Sie versuchen, es nicht zu machen). Am ehesten gelingt das auf einer spielerischen Ebene und zwar auf der Erfahrungsebene, in der Ihr Kind gerade ist (Märchen, Lieder, Rollenspiele etc.). Was würde also Ihre Tochter wieder integrieren in den Alltag und sie sich "selbstbewusst" spüren lassen? Übrigens, es ist völlig normal, dass Sie als Ihre Mutter die "Auserwählte" in der Auseinandersetzung miteinander sind, denn hier ergibt sich auch für die nächsten Jahre den Bedarf der größten Abgrenzung. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme

Antwort vom 25.08.2017


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