Abstillen wegen Arbeitsgbeginn in zwei Monaten
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Ich bekomm langsam Angst, meine Tochter ist jetzt 10 Monate (wird noch fast voll gestillt) und ich muss in weniger wie zwei Monaten wieder Vollzeit (schicht)arbeiten.
Ich wollte eigentlich schon bis vor dem 1. Geburtstag tagsüber abgestillt haben aber sie verträgt leider keine Kuhmilch und somit kann ich ihr keine Pre Nahrung aus der Drogerie geben. Neocate finde ich recht teuer 40€ - 400g. Mein Kinderarzt schreibt es mir auch nicht auf Rezept mit der Aussage „bis zum 1. Geburtstag weiter stillen und ab da braucht das Baby keine Milch mehr“.
Außerdem schläft sie nur an der Brust ein. Ich will ihr aber auch die Milch (die sie besonders vor dem Schlafen einfordert) nicht nehmen. Auch nachts lässt sie sich nichts anders beruhigen (kommt ca. alle 2 std.). Haben probiert das Einschlafstillen (Prinzip der Gordon Methode) abzugewöhnen aber ohne großes!!! geschrei klappt das nicht. Schreien lassen ist für mich definitiv keine Alternative. Außerdem isst sie sehr schlecht. So kann ich auch nicht wirklich die Milch Mahlzeiten durch Brei ersetzen. Ich biete immer wieder was an doch sobald sie satt ist (nach ca. 100g) fängt sie an zu würgen. Obwohl es ihr zu 100% schmeckt.
Auch sobald es MINIMAL gröber wird fängt sie an zu würgen. Als würde sie gleich Ersticken. Wasser lehnt sie auch ab und verzieht das Gesicht. (Ich biete es ihr schon an seit dem sie 7 Monate ist)
Ich mach mir wirklich sorgen wie das funktionieren soll wenn ich wieder arbeite.
Vielen Dank im Voraus !!!
Frage vom 05.11.2017
Ich kann gut nachvollziehen, unter welchem Druck Sie stehen. Entsprechend rate ich Ihnen, die Lösung auf verschiedenen Wegen anzugehen. Wenn es Ihrem Kind mit Muttermilch besser geht, gibt es ja auch die Möglichkeit, dass Sie jetzt schon anfangen, Muttermilch abzupumpen und einzufrieren. Das ermöglicht den Zugriff auf einen Muttermilchvorrat für die Betreuungspersonen in Ihrer Abwesenheit. An Ihrem Arbeitsplatz haben Sie grundsätzlich auch das Recht, Zeit und Ort einzufordern, so dass Sie abpumpen können. Wenn Sie wieder daheim sind, können Sie Ihre Tochter nach Bedarf anlegen und Trost, Kuscheln und Nähe nachholen. Die Menge an Brei, die Ihre Tochter an fester Kost bisher isst, ist doch fein. Ich vermute, sie würgt, weil ihr die Menge einfach zu viel wird auf einmal wird und nicht, weil sie ein Problem hat; entsprechend braucht sie häufigere Mahlzeiten in kleineren Portionen. Gleichzeitig rate ich Ihnen, das Angebot an Beikost zu erweitern, Stück für Stück, in der Vielfalt von Gemüse-, Getreide- und Obstsorten. Wichtig ist, dass im Angebot der Beikost nichts erzwungen wird; Sie bieten an, suchen aus und Ihre Tochter entscheidet, wie viel sie davon isst. Dann könnte es eine Hilfe sein, den Kinderarzt zu wechseln. Bei dem Anhalt von einer echten Kuhmilchallergie wird Neocate finanziert, wenn entsprechende Symptome vorliegen bzw. diagnostische Maßnahmen unternommen wurden. Nur ein Verdacht auf eine Kuhmilchallergie sollte Sie nicht leiten, weil eine echte Allergie sehr viele weitere Maßnahmen nach sich zieht. Zu der Gordon-Methode kann ich nur so viel sagen, dass diese ganz klar erst bei Kindern ab 12 Monaten eingesetzt werden soll gemäß seines "Erfinders". Und als letztes wäre es hilfreich, wenn Sie für sich mit dem Arbeitsbeginn das Beste draus machen, weil davon sehr viel Ruhe ausgeht auf Ihre Tochter und diese die neue Situation viel besser mit tragen kann, was damit Sie entlastet. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 10.11.2017