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Themenbereich: Fehlgeburt

Muss eine Ausschabung noch sein?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo liebes Team, ich bin ein bisschen verunsichert, ob ich eine Ausschabung machen lassen soll oder nicht. Letzten Sonntag setzten in der ca. 9. Woche leichte Blutungen ein und ich war vorsichtshalber im Krankenhaus um es abchecken zu lassen. Dort wurde mir gesagt, dass die Schwangerschaft nicht mehr intakt ist und ich solle abwarten weil man eh nichts machen könne. Am Donnerstag hatte ich Termin bei meiner Gyn. bis dahin hatte ich die ganze Woche leichte Blutungen wie bei meiner Regel die letzten Tage. Dort wurde am Donnerstag festgestellt dass die Fruchthülle nicht mehr intakt ist und der HCG gemessen der bei 11000 knapp lag. Mir wurde zu einer Ausschabung geraten aber ich hab abgelehnt, weil ich der Meinung bin dass es ja schon im Gange ist und das mein Körper das alleine schafft. Am Wochenende hatte ich dann schubweise krampfartige Schmerzen und dann kam auch immer eine Menge Blut, Gewebe und kleine Koageln und am Sonntag etwas wie ein kleiner Ball was ich vermute das Würmchen war. Danach ließen die Schmerzen stark nach und auch die Blutungen wurden weniger. Am Montag gestern wurde dann erneut der HCG gemessen, der abgefallen war auf 2000. Ich habe noch Blutungen und ein leichtes Zwicken aber das ist minimal. Da meine Ärztin erneut zur Ausschabung drängte und mit Horrogeschichten von entartetem Gewebe kam, war ich ziemlich durcheinander und fertig. Ich glaub ich kenne meinen Körper gut und dass er in der Lage ist das zu schaffen. Aber ich bin verunsichert. Muss ich mir nach nicht mal ganz 9 Tagen schon Sorgen machen? Kann ich meinem Körper noch Zeit geben um das selbst zu schaffen? Und kann ich was tun um zu unterstützen?

Frage vom 20.02.2018

Hallo, es tut mir sehr leid, dass Sie eine Fehlgeburt erleiden. Wie es aussieht, haben Sie den größten Teil der Fehlgeburt schon ohne Maßnahmen überstanden. Der HCG-Wert ist stark abgefallen. Das spricht gegen die Befürchtung Ihrer Ärztin, es könne Gewebe "entarten". Diese Gefahr besteht bei einer Blasenmole, deren Begleiterscheinung allerdings in einem sehr starken Anstieg des HCG´s liegt, und die sehr selten vorkommt. Meist setzt dabei auch die Fehlgeburt gar nicht von alleine ein.
Was mögliche Komplikationen angeht, so belegen Studien inzwischen, dass in den frühen Schwangerschaftswochen das Abwartende Management gleichwertig ist mit einer Ausschabung. Die Tendenz geht dahin den Frauen die Wahl zu lassen, welche Methode sie persönlich bevorzugen und sie darin zu unterstützen. Das scheint bei der Klinik, die Sie aufgesucht haben, angekommen zu sein, bei Ihrer Ärztin noch nicht.
Nachdem Embryo und Fruchtblase abgegangen sind, dauert es noch ein paar Tage, in denen die Schleimhaut abgebaut wird (wie bei jeder Menstruation). Eine Ausschabung macht dafür überhaupt keinen Sinn. Es ist auch nicht nötig etwas anderes zu unternehmen. Sie können Schmerzmittel nehmen, wenn Sie Kräpfe haben sollten. Eine stärkere Blutung kann durch Hirtentäscheltinktur oder Tee vermieden werden. Allerdings ist eine Blutung an sich eher gut und es wäre schlechter, wenn sich etwas stauen würde. Nach dem was Sie schreiben, scheint bei Ihnen weder eine zu starke Blutung vorzuliegen, noch eine Stauung. Wahrscheinlich haben Sie Recht, dass Ihr Körper alles alleine schafft und ich wüsste nicht, was ich Ihnen jetzt empfehlen könnte, was die Situation verbessern würde. Sie haben bei und nach einer Fehlgeburt Anspruch auf Hebammenhilfe. Falls Sie eine Hebamme haben oder kurzfristig finden, kann ich Ihnen empfehlen dies in Anspruch zu nehmen. Im persönlichen Kontakt lässt sich alles besser beurteilen und gegebenenfalls gezielter beraten. Ein Tipp zur Einschätzung: Solange kein konkreter Hinweis auf eine Komplikation bei der Fehlgeburt vorliegt, der Sie persönlich betrifft, können Sie beruhigt so vorgehen, wie es nach Ihrem Empfinden entspricht. Sollte es ganz konkrete Hinweise auf eine Abweichung vom normalen Verlauf geben (beispielsweise, wenn Sie Fieber bekommen hätten, ein sehr hoher HCG-Wert bei Ihnen gemessen worden wäre) sollten Sie Ihre Entscheidung nach einer angemessenen Aufklärung noch mal überdenken oder sich eine Zweitmeinung holen.
Nach dem Abgang des Embryos ist noch für ungefähr 7 bis 10 Tage mit einer nachlassenden Blutung zu rechnen. Wenn anschließend (ein paar Tage später) ein normaler Schwangerschaftstest ein negatives Ergebnis zeigt, können Sie davon ausgehen, dass alles normal abgeschlossen ist. Wenn sechs Wochen später ein Schwangerschaftstest immer noch positiv wäre, müsste die Höhe des HCG´s aus dem Blut bestimmt werden und entsprechend dem Ergebnis weiter kontrolliert oder weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Es sei den der HCG-Anstieg ist durch eine erneute Schwangerschaft begründet.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow

Antwort vom 22.02.2018


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