Wie groß ist die Wiederholungsgefahr für eine Fehlgeburt mit 42 Jahren?
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Nun haben wir uns ein zweites Kind gewünscht und wurden bereits nach kurzer Zeit wieder schwanger. Nachdem in SSW 6+3 bereits Herzaktivität erkennbar war wurde leider am Dienstag bei der Routinekontrolle festgestellt, dass ich vor ca. 1 bis 1 1/2 Wochen (Gestationsalter ca. 9 +1) eine missed abortion hatte, die auch in einem zweiten Ultraschall in der Klinik bestätigt wurde. Schon vorgestern fand die Ausschabung statt.
Natürlich ist alles noch sehr frisch und emotional sehr aufwühlend, aber ich kann für mich nicht akzeptieren, dass es das zum Thema Kinderwunsch jetzt schon gewesen sein soll. In wenigen Tagen werde ich 42 und habe natürlich nicht mehr viel Zeit; vermutlich würde ich alles gelassener sehen, wäre ich erst Mitte 30. Ich weiß nicht, was ich tun soll - es noch mal versuchen und wieder den Verlust riskieren, wobei ich nicht weiß, wie ich/wie wir das verkraften würden. Ich habe große Angst. Aber im Grunde weiß ich auch heute schon, dass ich nicht akzeptieren kann, dass es das schon gewesen sein soll.
Gibt es Anhaltspunkte, wie hoch das Risiko für mich ist, im nächsten Anlauf erneut die gleiche traurige Erfahrung zu machen? Ist die Wiederholungsgefahr bei missed abortions geringer als bei anderen Arten der Fehlgeburt?
Ist das Risiko für Fehlgeburten und chromosomale Anomalien, das natürlich in meinem Alter statistisch um einiges höher ist, nicht auch von individuellen Faktoren abhängig? Sprich: Spielen hier nicht das biologische Alter sowie die Lebensumstände ebenfalls eine Rolle?
Danke schon vorab und viele Grüße!
Frage vom 08.06.2018
es tut mir leid, dass Sie eine Fehlgeburt hatten. Fehlgeburten in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten sind leider recht häufig, unabhängig vom Alter, wobei die Wahrscheinlichkeit in Abhängigkeit vom Alter zunimmt. Bei ungefähr der Hälfte der Fehlgeburten ist eine Chromosomenstörung vorhanden. Andere Ursachen können in einem ungünstigen Platz für die Einnistung oder Entwicklungsstörungen beim Embryo liegen. Die meisten der Ursachen sind zufällig, so dass sich das gleiche Ereignis nicht wiederholt.
Es lässt sich aber auch nicht viel machen, um eine Schwangerschaft zu erhalten oder individuell Vorhersagen zum Ausgang der Schwangerschaft zu machen. Rein statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fehlgeburt im Alter von 40-44 Jahren mit einer Fehlgeburt in der Vorgeschichte bei 40%. Positiv ist zu sehen, dass Sie schon ein Kind ausgetragen haben, was belegt, dass Sie nicht zu den Frauen zählen, die aus unterschiedlichen Gründen kein Kind austragen können. Die Statistik ist für eine individuelle Entscheidung nur bedingt hilfreich, weil sich nicht vorhersagen lässt, ob Sie bei einer erneuten Schwangerschaft zu der einen oder der anderen Gruppe gehören.
Ob es ein "missed abortion" war oder eine andere Form der Fehlgeburt, macht keinen Unterschied, zumal die Ausschabung ja gemacht wurde ohne Abzuwarten, ob die Fehlgeburt von alleine abgeht.
Ob Sie sich trotz Angst vor einer Wiederholung für eine erneute Schwangerschaft entscheiden, ist eine ganz persönliche Entscheidung wo Ihnen weder jemand zu- noch abraten kann. Die Einhaltung einer "Wartezeit" hat keinen Einfluss auf den Ausgang einer erneuten Schwangerschaft, so dass Sie jetzt keine bestimmte Zeit abwarten müssten. Es besteht aber auch kein Grund sich jetzt unter Druck zu setzen. Es kommt nicht auf ein paar Monate an und wenn Sie sich jetzt erst wieder sammeln wollen, kann das genauso gut sein.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow
Antwort vom 12.06.2018