Höheres Risiko für Atonie bei der 5. Geburt?
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Die 4 ersten sind ohne Komplikationen auf die Welt gekommen. In allen Schwangerschaften spritzte bzw Spritze ich fragmin p forte, da ich ein Faktor 2 Leiden habe.
In der 13.Ssw hatte ich eine Blutung, bzw ein Hämatom Abgang. Nach 2 Tagen wurde ich wieder aus dem Krankenhaus entlassen und alles war wieder gut.
Letzte Woche war ich bei meinem Frauenarzt und dieser meinte, das Frauen ab der 5. Schwangerschaft ein höheres Risiko für Atonie hätten, da der Uterus nach 4 Kindern schon so ausgedehnt wäre.
Seit dem begleitet mich die Angst das ich nach der Geburt verbluten könnte. Momentan kann ich meine Schwangerschaft nicht wirklich mehr genießen.
Ist das Risiko wirklich so hoch?
Die letzte Geburt ist 5 Jahre her. Ich habe alle meine Kinder gestillt und meine Gebärmutter hat sich immer super zurück gezogen.
Lg
Frage vom 05.02.2019
die Gebärmutter bildet sich nach jeder Schwangerschaft wieder zurück in die Ausgangsgröße. Auch nach dem 4.Kind bleibt keine "ausgedehnte" Hülle zurück. Wahrscheinlicher als eine ausgedehnte Gebärmutter ist bei Frauen, die viele Kinder bekommen, jedoch eine allgemeine Erschöpfung oder ein schlechter Allgemeinzustand, insbesondere, wenn die Schwangerschaften dicht hintereinander kommen.
Daher stimmt es, dass die Wahrscheinlichkeit für Blutungen nach mehreren Kindern zunimmt. Sie ist aber nicht so groß, dass man Frauen raten müsste nicht mehr als zwei Kinder zu bekommen. Es ist auch möglich 10 Kinder zu bekommen, ohne jemals eine verstärkte Blutung nach der Geburt zu erfahren.
Mit fünf Jahren Pause zum letzten Kind, sehe ich bei Ihnen keinen Anhaltspunkt für eine allgemeine Erschöpfung nach rascher Schwangerschaftsfolge.
Zwischen der Anzahl der Kinder und der Blutungshäufigkeit besteht zwar ein statistischer Zusammenhang, die genauen Ursachen sind jedoch vielschichtiger. Bei Frauen, die vier Kinder ohne Komplikationen bekommen haben, kann das Risiko geringer sein, als bei Frauen, die zwar erst das zweite oder dritte bekommen, in der letzten Schwangerschaft jedoch Komplikationen hatten, wie beispielsweise, dass sich die Nachgeburt nicht gelöst hat, eine ausgeprägte Wehenschwäche vorlag oder dass nachgeburtliche Blutungen aufgetreten sind.
Sollten Blutungen auftreten, dann lassen sich diese behandeln, zum Beispiel mit Kontraktionsmitteln, die nach der Geburt gespritzt werden, Massage der Gebärmutter und anlegen des Kindes an die Brust.
Wenn Ihre Angst anhält, sollten Sie noch mal mit Ihrem Frauenarzt reden und ihm schildern, was seine Bemerkung bei Ihnen ausgelöst hat. Er ist sich dessen wahrscheinlich gar nicht bewusst und kann Ihnen vielleicht eine Empfehlung geben, wie Sie damit nun weiter umgehen sollen. Manchmal kann eine psychotherapeutische Kurzintervention dabei hilfreich sein.
Es wäre schön, wenn Sie die weitere Schwangerschaft unbelastet genießen könnten.
Sie können auch ein Gespräch mit Ihrer Hebamme vereinbaren und sich noch mal in Ruhe und persönlich darüber unterhalten.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die restliche Schwangerschaft und die Geburt, Monika Selow
Antwort vom 10.02.2019