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Themenbereich: Kinderwunsch allgemein

Wie lange muss ich nach einer Fehlgeburt warten?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Guten Tag,

ich hatte Mitte Juli eine verhaltene Fehlgeburt in der 12. Woche. Das Herz des Babys hatte scheinbar in der 10. Woche aufgehört, zu schlagen. Ich hatte daraufhin einen natürlichen Abgang, die erst geplante Ausschabung wurde deshalb abgesagt. Zwei Tage nach Einsetzen der Blutungen bekam ich dann aber eine Gebärmutterentzündung und musste 4 Tage lang im Krankenhaus Antibiotika intravenös erhalten, danach nahm ich noch 6 Tage lang die Antibiotika als Tabletten. Ich habe nun, nach 35 Tagen ab dem ersten Tag der Blutung während der Fehlgeburt, meine Regel wieder bekommen. Wir haben durch die Ärzte im Krankenhaus und meine Frauenärztin inzwischen mehrere verschiedene Meinungen darüber gehört, ab wann man einen neuen Versuch starten darf. Bisher waren wir davon ausgegangen, dass wir nur eine Regelblutung abwarten müssen, damit sich die Schleimhaut einmal komplett auf- und wieder abgebaut hat und eventuelle Reste von der Fehlgeburt ebenfalls abgestoßen wurden. Nun sagte meine Frauenärztin aber, wir sollten 2-3 Zyklen abwarten, damit sich die Schleimhaut wieder richtig aufgebaut hat. Jetzt wissen wir nicht, wonach wir uns richten sollen, da die Meinung, 3 Monate zu warten, ja eigentlich veraltet sein soll.
Können Sie mir hier eventuell weiterhelfen? Wäre es zu riskant, im nächsten Zyklus bereits zu versuchen, schwanger zu werden oder sollte nach der ersten Regelblutung wieder alles „beim Alten“ sein?

Über Ihre Hilfe bei meinen Fragen würde ich mich sehr freuen!

Frage vom 18.08.2019

Hallo, lange Zeit wurde empfohlen nach einer Fehlgeburt mit einer erneuten Schwangerschaft erst zu warten. Für die Wartezeit wurden unterschiedliche Gründe angegeben und auch die empfohlene Dauer schwankte zwischen 3 und 6 Monaten. Für die Paare war die Wartezeit oft belastend und es fühlte sich auch nicht richtig an zu verhüten bei bestehendem Kinderwunsch. Inzwischen wurde in Studien der Frage nachgegangen, ob das Einhalten einer Wartezeit die Ergebnisse in einer Folgeschwangerschaft positiv beeinflusst. Dabei kam heraus, dass die Folgeschwangerschaft tendenziell eher besser verlief, wenn keine Wartezeit eingehalten wurde. Das Problem bei allen Studien ist, dass sie den Durchschnitt aller Frauen wiedergeben. Für die einzelne Frau kann es daher durchaus Gründe geben etwas anders zu machen, als es empfohlen wird. Es gibt also kein "richtig" oder "falsch" bei einer Entscheidung, die so persönlich ist, wie der Kinderwunsch.
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass wenn die Gebärmutterschleimhaut noch nicht wieder empfangsbereit ist, auch keine Schwangerschaft entsteht. Es besteht durchaus die Möglichkeit es einfach drauf ankommen zu lassen und es gelassen zu sehen, wenn es nicht sofort klappt. Sollte direkt eine Schwangerschaft eintreten, dann war der Körper offenbar bereit dafür und dann besteht auch aller Grund optimistisch und zuversichtlich zu sein.
Es besteht keine Notwendigkeit die Folgeschwangerschaft besonders früh und besonders engmaschig zu überwachen. Die meisten Fehlgeburten sind eher zufällig und lassen sich durch Kontrollen auch weder vorhersagen noch verhindern. "Guter Hoffnung" zu sein ist meist das Beste was getan werden kann.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Erfolg, Monika Selow

Antwort vom 21.08.2019


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