nur Beruhigung an der Brust möglich in der Nacht
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Frage vom 17.09.2019
Das Verhalten Ihres Kindes ist erstmal überhaupt nicht ungewöhnlich, aber sicher anstrengend und herausfordernd. Das Stillen an der Brust ist für ein Kind oft ein "gewohntes und hilfreiches" Ritual, wo es "runterkommen" und entspannen kann und somit sich besser regulieren. Je nach Alter und Entwicklungsstufe entwickelt jedes Kind zusätzliche Strategien, sich selbst zu beruhigen (sprich sich zu regulieren), um mit Emotionen, z.B. Angst und Schreck, Veränderung, Trennung oder anderes zurechtzukommen (z.B. das Nuckeln, ein Stofftier, ein Tuch, Summen o.a.). Für diese Entwicklung und Förderung braucht ein Kind Hilfe und Unterstützung. Einjährige Kinder erkunden intensiv und neugierig ihre Umgebung und entfernen sich auch von ihren Bezugspersonen und brauchen diese gleichzeitig als sicheren Hafen, in den sie zurückkehren können. Das bedeutet: eine Mutter bietet ihrem Kind in diesen oftmals spielerischen Situationen trostspendende, verbale, körperliche Hilfen an zur Bewältigung von Frust, Aufregung, Trennung oder auch neuen motorischen Herausforderungen. Je mehr Strategien eine Mutter ihrem Kind anbieten kann (abgesehen vom Stillen), desto besser lernt das Kind sich auch selbst zu helfen. Für gewisse Sorgen und Ängste oder auch Schmerzen bleibt das Stillen bestehen und es ist primär der Tag mit seinem Ablauf, an dem Kinder neue Strategien erlernen. Entsprechend empfehle ich Ihnen zu schauen, welche Alternativen zur Brust es am Tag gibt, die Ihr Sohn als hilfreich und wohltuend erlebt statt des Stillens. Das bereichert prinzipiell seine "Autonomie" und führt auf Dauer dazu, dass er selbstständiger wird. Die Nacht ist und bleibt etwas Besonderes. Manche Kinder sind gar nicht richtig wach, agieren aber dennoch sehr körperlich und lassen sich mit vielen Strategien vom Tag nicht beruhigen. Dahingehend möchte ich Ihnen primär empfehlen zu schauen, wie die Abende ablaufen, ob es dahingehend Entspannungs- und Wohlfühlrituale gibt, die Ihr Kind gut einschlafen lassen. Vielleicht gibt es aber auch einen Zusammenhang zwischen seinen heftigen Reaktionen und Geschehnissen am Tag, die Sie erkennen können und dann vielleicht verändern oder abschwächen. Wenn Sie das Stillen nicht mehr anbieten möchten, brauchen Sie klare Unterstützung von einer anderen Bezugsperson, die Ihrem Kind liebevoll und feinfühlig andere Angebote als die Brust macht. Manchmal braucht es nur einige Tage, bis sich das Kind daran gewöhnt hat und zurechtkommt, manchmal braucht es noch Geduld und die Zuversicht, dass sich die Situation ändern wird. Alles Gute, Inken Hesse, Hebamme
Antwort vom 24.09.2019