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Themenbereich: Entwicklung des Ungeborenen

Embryo zu klein?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Guten Abend liebes Hebammenteam,
nach langen Tagen der Unsicherheit und viel Leserei habe ich mich entschlossen, hier mein Problem loszuwerden. Zur Vorgeschichte (kurz wird es leider nicht): Ich habe 2013 eine Tochter bekommen, die leider eine seltene genetische Krankheit hat (Spontanmutation), deshalb hat es lange gedauert, bis wir den Mut für ein zweites Kind gefasst haben. Im Sommer 2019 hat es dann tatsächlich geklappt. Bei der ersten Untersuchung in der 7. SSW konnte man einen Herzschlag sehen, der Embryo war zwar zu klein, obwohl das rechnerisch nicht sein konnte (wegen Ovulationstest und 14 Tage später positivem Schwangerschaftstest), aber ich habe mich davon nicht irritieren lassen. Auch bei der nächsten Untersuchung war der Embryo zu klein, aber trotzdem deutlich gewachsen. Also kein Problem, dachte ich - wer weiß außerdem, wie genau diese Messungen sind. Wenig später hatten wir einen Termin in der Pränataldiagnostik, es sollte eine Chorionzottenbiopsie gemacht werden, da es ein geringes Wiederholungsrisiko der genetischen Erkrankung meiner Tochter gibt und ich mittlerweile auch 36 Jahre alt bin. Bei diesem Termin hat eine sehr nette Ärztin eine gefühlte Ewigkeit geschallt und sagte dann, es täte ihr sehr leid, dass Kind sei sehr auffällig, sie vermute eine Triploidie, könne aber heute nicht biopsieren, da die Gebärmutter stark nach hinten gekippt sei, Darmschlingen vor der Gebärmutter lägen und noch einiges mehr schwierig sei. Beim zweiten Versuch gute 10 Tage später wurde eine Missed Abortion in der 14. SSW festgestellt, am nächsten Tag erfolgte die Ausschabung. Am Ende konnte die Verdachtsdiagnose Triploidie bestätigt werden. Ich hatte auch nie Zweifel an ihrem Verdacht - zu eindeutig waren die verschiedenen Auffälligkeiten inkl. der zu geringen Größe auch in der 12. SSW.
Im dritten Zyklus nach der Ausschabung bin ich nun wieder schwanger geworden. Bei der Frauenärztin konnte am Montag (06.01.) bei rechnerisch 6+6 noch nichts festgestellt werden, da der Embryo direkt an der Gebärmutterwand in der hinterletzten Ecke lag und die Ärztin nicht vernünftig messen konnte (beim Messversuch kam sie auf 6+1). Am Donnerstag (09.01.) war ich bei 7+2 zur Kontrolle, der Embryo lag frei in der Gebärmutter, die im Übrigen schön rund ist, und das Herz schlug. Die Ärztin kam aber bei drei verschiedenen Messungen immer nur auf eine Größe von 5,5 mm entsprechend 6+1. Das Kind ist also wieder rund eine Woche zu klein. Eisprung (03.12.) und positiver Schwangerschaftstest 14 Tage später (17.12.) ergeben rechnerisch nämlich 7+2 oder 7+3 (mein Zyklus ist mal 28, mal 29 Tage lang). Mir fällt es extrem schwer, guter Hoffnung zu sein, da ich das Gefühl habe, die Situation aus dem letzten September wiederholt sich. Ich weiß, dass eine Triploidie prinzipiell kein Wiederholungsrisiko hat, aber es ist ja nunmal auch nicht ausgeschlossen. Ich habe der Ärztin gesagt, dass ich sehr verunsichert bin. Sie sagte, das Wichtigste sei jetzt erstmal, dass das Herz schlägt, alles Andere könne man zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht sicher sagen. Der nächste Termin ist erst Ende Januar, der in der Pränataldiagnostik erst Mitte Februar.
Ich bin wie gesagt mit Hoffnung auf Grund meiner Erfahrung sehr zurückhaltend und frage mich, warum auf der einen Seite gesagt wird, bis zur 12. Woche würden alle Embryonen sich gleich entwickeln (und in der aktuellen SSW 1 mm pro Tag wachsen), weshalb man mit der Ultraschallmessung am besten das Schwangerschaftsalter bestimmen könne, auf der anderen Seite habe ich gelesen, dass sich auch Embryonen in Schüben entwickeln - was ja wieder Anlass zu leiser Hoffnung wäre. Das Aushalten der Unsicherheit ist aktuell mein größtes Problem.
Herzlichen Dank für eine Antwort und den Service, hier auch anonym Fragen stellen zu können!

Frage vom 11.01.2020

Hallo, die taggenauen Angaben des Schwangerschaftsalters nach der Größe lassen vermuten, dass alle Embryonen gleich groß wären, dem ist aber nicht so. Die Werte sind der errechnete Durchschnitt, der noch nicht mal bei allen Computern in den US-Geräten gleich ist. Es gibt auch keine einheitlichen Tabellen. Nach der mir vorliegenden haben Embryonen mit 5mm zu 50% ein Alter von 6+3, 90% liegen zwischen einem Alter von 5+6 und 7+1. Bei einer Größe des Embryos von einem Millimeter mehr verschiebt sich das ganze um einen Tag.
Auch wenn die Messung ergibt, dass Embryonen zu den 10% gehören, die jünger oder älter beziehungsweise kleiner oder größer sind, handelt es sich immer noch um Schwangerschaften,die ganz normal sein können. Wichtiger als das Einhalten von Durchschnittswerten ist die Entwicklung, wobei diese nur gut zu beurteilen ist, wenn zwischen den Untersuchungen genug Zeit vergangen ist. Vorgesehen ist ein Monat, unter 1-2 Wochen kommt es zu Unsicherheiten, weil die Entwicklung tatsächlich in Schüben stattfindet. Versuchen Sie mit Ihren Gedanken bei dem zu bleiben, was jetzt tatsächlich feststellbar ist. Sie sind schwanger geworden und Sie tragen einen lebenden Embryo mit Herzschlag in sich. Alles weitere kann tatsächlich nur die Zeit sagen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Monika Selow

Antwort vom 13.01.2020


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