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Themenbereich: Entwicklung des Ungeborenen

HCG-Werte nach ICSI

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo,

nach einer ICSI wurde ich am 05.06.2020 positiv schwanger mit einem HCG Wert von 173 getestet. Am 15.06. (5+3 ssw) hat man im US 2 Fruchthöhlen gesehen und HCG Wert lag bei 5.028. Am 19.06 (6+0 ssw) . erneuter US, es war nur noch eine Fruchthöhle zu sehen, meine FA war mit der Entwicklung nicht zufrieden und HCG ist auf 8.332 gestiegen. Erneuter Termin am 22.06. (6+3 ssw) HCG ist auf 12.600, Fruchthöhle war gut zu sehen und ein Dottersack, der jedoch im Verhältnis zur Fruchthöhle zu groß sei. Habe nun diese Woche ein Termin bei einer Pränataldiagnostik Praxis, da diese bessere Geräte haben.
Wie schätzen Sie die Chance ein, dass trotz zu großem Dottersack und mäßig steigenden HCG Wert eine intakte Schwangerschaft möglich ist. Ist es evtl. auch noch etwas zu früh, um eine Prognose machen zu können.

Vielen Dank.

Frage vom 22.06.2020

Hallo, wenn zwei Fruchtanlagen in einem sehr frühen Ultraschall zu sehen sind, ist es sehr häufig, dass sich nur eine davon weiter entwickelt. Für die Prognose ist das eher günstiger. Wenn im US ein Dottersack zu sehen ist, ist die Chance recht hoch, dass sich auch ein Embryo entwickelt, mit dessen Sichtbarkeit ab ungefähr eine Woche später zu rechnen ist.
Ein Embryo sollte sichtbar sein, wenn die Fruchtblase größer als 2,5 Zentimeter groß ist. Nur weil ein Kind per ICSI entstanden ist, muss es sich nicht genau an den Durchschnitt halten. Die Entwicklung der Embryonen verläuft mit einer Bandbreite etwas mehr als einer Woche im Normalbereich. Es gibt keine Normwerte für "Dottersack im Verhältnis zur Fruchtblase". Für die 6. Woche ist es gut, wenn eine Fruchtblase in der Gebärmutter sichtbar ist. Damit ist es keine Eileiterschwangerschaft und mehr ist zu diesem Zeitpunkt weder zu messen noch zu interpretieren. Eine sichere Aussage wird sich sowieso erst später machen lassen.
Der HCG-Wert sagt so wenig aus, dass eine routinemäßige Messung gar nicht vorgesehen ist. Es ist verständlich, dass nach einer ICSI das Bedürfnis besteht früh zu wissen, ob es geklappt hat oder nicht, jedoch lässt sich die Entwicklung nicht beschleunigen und frühe und häufige Kontrollen können den Ausgang der Schwangerschaft auch nicht beeinflussen. Die damit verbundene Verunsicherung wirkt eher belastend.
Der HCG-Wert ist auch gut so. Der Verlauf kann durch die Zwillingsanlage beeinflusst sein (zunächst höher als bei einem Einling), jetzt steigt er weniger schnell an, weil es nur noch eine Anlage ist (niedriger, als wenn es zwei geblieben wären).
Nur ein sinkender HCG-Wert bei gleich bleibender Anzahl der Anlagen würde auf eine nicht intakte Schwangerschaft hindeuten.
Es wird zwar oft gesagt, dass sich der Wert alle zwei Tage verdoppeln müsste, das stimmt jedoch nur für eine kurze Zeit bei niedrigen HCG-Werten und gleich bleibenden Bedingungen. Ihre Werte sind bislang schon gut gestiegen und sie können sich einfach nicht immer weiter verdoppeln ohne "zu hoch" zu werden für das Schwangerschaftsalter.
Die maximalen Werte liegen in der 12. Woche bei rund 200.000. Danach fallen Sie langsam wieder ab. Es gibt eine erhebliche Bandbreite bei den Werten. Für die 6. Woche sind Werte zwischen ungefähr 200 und 32.000 normal. Aus dem absoluten Wert lässt sich also gar nichts sagen. Hätte sich Ihr Wert vom 19.6. weiter alle zwei Tage verdoppelt, so ergäbe sich folgende Reihe:
19.6. rund 8000
21.6. ca. 16.000
23.6. ca. 32.000
25.6. ca. 64.000
27.6. ca. 128.000
29.6. Maximalwert überschritten, weit vor der 12. Woche.
Zusammengefasst kann ich nicht nachvollziehen weshalb Ihre FÄ mit der Entwicklung "nicht zufrieden" ist. Es lässt sich zwar nichts garantieren, jedoch besteht aller Anlass für Zuversicht, Optimismus.

Ich wünsche Ihnen alles Gute für den weiteren Verlauf, Monika Selow

Antwort vom 23.06.2020


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