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Themenbereich: Entwicklung des Ungeborenen

Entwicklung nicht zeitgerecht?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym

Liebe Hebamme,

ich bin nach letzter negative icsi, spontan natürlich schwanger geworden im Folgezyklus:-)!!!
Ich konnte es gar nicht glauben, weil es immer hieß natürlich schwanger werden wäre wie ein 6er im Lotto.

Am 10.12.2020 hatte ich die Abbruchblutung vom Absetzen des Utrogest, am. 20,21,22.01.2021 GV (ES meist am 14.Tag, zykuslänge 26 Tage).

Am5+6war ich bereits das erste mal Zum US, weil ich bereits einen Abort und eine Eileiterschwangerschaft hatte. Da sah man nur eine. 1,4cm leere Fruchthöhle mit weißen strichen, die auf embryonale anlagen hindeuteten. Die ärztin Sprach bereits vom Windei. Es wurde Blut abgenommen am 19.12.ca. 25500 und am 21. ca.35800. Es hat sich nicht richtig verdoppelt.

Gestern am 28.01.war ich nun zum zweiten US, laut letzter Periode wäre ich bei 7+1.Im Ultraschall sah man nun einen. Dottersack und etwas Kleines daneben, dass wie der Embryo aussieht, so Frauenärztin. Aber noch kein Herzschlag.

Die Ärztin meinte der Ultraschall passt überhaupt nicht zur Ssw und es kann sein, dass die Schwangerschaft nicht intakt ist. Nächste Woche soll ich nochmal hin.

Ich habe keine Schmerzen und keine Blutung. Nur die Übelkeit ist seit gestern weniger, was mir zusätzlich Sorgen macht.

Vor lauter Sorge habe ich im Internet bei einem babyforum einem frauenarzt geschrieben, der sofort meinte, dass das ein Abort wird, weil nichts zusammen passt.
Im Internet lese ich, dass viele zurück datiert worden sind.

Muss ich jetzt davon ausgehen, dass ich wieder eine Fehlgeburt bekomme? Es gab ja eine Entwicklung, nur nicht so normgerecht.

Traurige Grüße

Frage vom 29.01.2021

Hallo,
der Reihe nach: zunächst ist es sehr positiv, dass Sie spontan schwanger geworden sind. Die Aussichten auf eine erfolgreiche Schwangerschaft sind für Sie dadurch gestiegen.
Die Schwangerschaft hat sich in der Gebärmutter angesiedelt, auch das ist prima. Weitere Untersuchungen wären zu dem Zeitpunkt nicht nötig gewesen, weil sie keinen sinnvollen Erkenntnisgewinn erwarten lassen. Abwarten und guter Hoffnung bleiben wäre zu diesem Zeitpunkt das Beste gewesen.
Nun wurde jedoch der HCG-Wert bestimmt. Der war wirklich völlig in Ordnung. Bei relativ hohen Werten KANN sich der Wert nicht alle zwei Tage verdoppeln. Das lässt sich sehr leicht ausrechnen:
Verdoppelung würde bedeuten:
rund 25.000 an Tag 1
50.000 an Tag 3
100.000 an Tag 5
und nach einer Woche schon 200.000, was in etwa dem Höchstwert in der Schwangerschaft entspricht, der normalerweise erst viel später erreicht wird. Bei einer weiteren Verdoppelung wäre schon ein Wert erreicht, bei dem eine Störung der Schwangerschaft vermutet worden wäre. Es war also gut, dass sich der Anstieg bei Ihnen verlangsamt hat und es ist schade, dass Sie sich völlig umsonst deswegen gesorgt haben.
Die geringe Aussagekraft des HCG-Wertes ist der Grund dafür, dass eine routinemäßige Messung gemäß den Mutterschaftsrichtlinien nicht vorgesehen ist
Zwischen dem ersten US und dem zweiten hat eine deutliche Entwicklung stattgefunden. Ein Windei liegt bei Vorhandensein von Dottersack und Embryonalanlage schon mal nicht vor. Der Herzschlag muss nicht ab einem bestimmten Alter der Schwangerschaft sichtbar sein, sondern wenn der Embryo größer ist als 0,8 Millimeter. Dies gilt umso mehr, als das tatsächliche Schwangerschaftsalter deutlich vom errechneten abweichen kann. Auch für die Entwicklung des Embryos gibt es eine erhebliche Bandbreite, was leicht vergessen wird, durch die anscheinend so taggenauen Angaben. Umgekehrt können Embryonen mit gleicher Größe jedoch mehr als 10 Tage Altersunterschied aufweisen und liegen trotzdem noch im Normbereich. Das ungefähre Schwangerschaftsalter (+- 10 Tage) lässt sich erst anhand der Größe des Embryos (meist in der rechnerisch 9.-10. Woche) näher eingrenzen.
Bis jetzt ist mit Ihrer Schwangerschaft jedenfalls alles in Ordnung. Versuchen Sie positiv zu bleiben und sich auf das zu konzentrieren was zum derzeitigen Zeitpunkt tatsächlich vorliegt. Alle negativen Einschätzungen haben sich bislang nicht bewahrheitet (von "Sie können nicht von alleine schwanger werden" bis zu "Windei")
Vorhersagen lässt sich der Ausgang bei keiner Schwangerschaft. Solange Sie selbst nichts merken, was eindeutige Hinweise gibt (Blutungen, Schmerzen) besteht auch Grund für Zuversicht. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dem nächsten US eine Entwicklung des Embryos sichtbar ist, vielleicht sogar ein Herzschlag. Vielleicht passt irgendein Wert nach Meinung der UntersucherInnen nicht zu den Erwartungen an den Standard oder weicht vom Durchschnitt ab. Das ist den Kindern völlig egal und sollte auch von den Erwachsenen besser toleriert werden, weil Abweichungen viel häufiger sind, als 100-prozentiges Mittelmaß. Das gilt für das ganze Leben des Menschen einschließlich der ersten Wochen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute für die weitere Schwangerschaft, Monika Selow

Antwort vom 07.11.2022


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