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Themenbereich: Schwangerschaft

Ist eine Ausschabung nach einem frühen Schwangerschaftsende unbedingt notwendig?

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Anonym
Hallo, ich bin in der 8. Woche schwanger (Geschlechtsverkehr am 8.1.22). Allerdings sieht man bisher nur Fruchthülle und Dottersack.
Bei meinem Sohn sah man damals schon Embryo und Herzschlag.
Ich habe Unterleibsschmerzen und leichte Blutungen, die kommen und gehen.

Meine Ärztin nahm mit Blut ab um den HCG Wert zu bestimmen. Er stieg innerhalb 4 Tage nur leicht (6300 auf 6800). Sie riet mir zu einer Ausschabung.
Leider musste ich letztes Jahr auch eine Missed Abortion mit Ausschabung erleben. Diesesmal würde ich es gerne mit Medikamenten probieren. Davon hält sie nichts. Auch meinte sie, dass der HCG erst auf O sinken muss, dass sich was tut.

Ist dies so? Kann man wirklich gar keine Hoffnung mehr haben?

Frage vom 21.02.2022

Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto Hebamme
Hallo,

aus Ihrer Nachricht lese ich zwei Fragen heraus.
Zur ersten, ob eine Ausschabung unbedingt nötig ist, kann ich sagen: nein (gerade in einer so frühen Woche), das kommt auf die individuelle Situation an. Ihre Schmierblutungen können auf einen niedrigen und/oder sinkenden Progesteronspiegel hindeuten, was zur Gesamtsituation passen würde. So, wie der hCG-Wert im Normalfall steigt (Verdopplung c.a. alle 2 Tage), so sinkt er auch über eine Zeit hinweg. Eine "Missed Abortion" ist es in keinem Fall mehr, da Sie von Ihrer Schwangerschaft und der Möglichkeit eines Abgangs bereits wissen. Selbst bei Missed Abortions ist eine Ausschabung nicht immer notwendig - sie wird von vielen Ärzten allerdings bevorzugt empfohlen, um "auf Nummer Sicher" zu gehen.

Ich kann aus Ihrer zweiten Frage nach der Hoffnung nicht herauslesen, ob Sie damit die Schwangerschaft oder den natürlichen Abgang meinen - im ersteren Fall ist es aus meiner Sicht leider unwahrscheinlich, dass die Schwangerschaft bleibt. Im zweiten Fall, also der Hoffnung nach einem natürlichen Abgang, kann ich Ihnen aber Hoffnung machen.

Ich weiß nicht, wie die Hebammensituation in Ihrer Gegend ist, aber es gibt auch einige Hebammen, die Begleitung bei und/oder nach einem frühen Schwangerschaftsende anbieten - da würde ich mich erkundigen (einfach mal bei den gängigen Hebammenverzeichnissen stöbern). Wichtig zu wissen: Die Krankenkasse zahlt auch Hebammenbetreuung (eine Art "kleines Wochenbett") nach einem frühen Abgang, egal wie früh!
Mindestens würde ich mir eine zweite ärztliche Meinung einholen, was das Thema Ausschabung angeht - denn das ist ja kein kleiner Eingriff für die Gebärmutterschleimhaut und sollte gut begründet sein.

Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute und möchte Sie ermutigen, Ihrem Bauchgefühl nachzugehen.

Herzliche Grüße,
Helena Sullivan-Birckigt

Antwort vom 23.02.2022


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