menü

ICSI

Intracytoplasmatische Spermieninjektion

ICSI - künstliche Befruchtung
Bildquelle: Lightspring/Shutterstock.com
Die ICSI ist mittlerweile die häufigste Methode der künstlichen Befruchtung. Sie eignet sich besonders bei schlechter Spermienqualität und die Erfolgsquote ist mit der IVF vergleichbar. Auch hier wird der Frau eine Eizelle entnommen, der Samen des Mannes wird jedoch direkt in die Eizelle injiziert.

ICSI-Behandlung: Ablauf

Wie bei der IVF beginnt die Behandlung bei einer ICSI mit der hormonellen Stimulation der weiblichen Gebärmutter. Daraufhin folgt ebenfalls eine Follikelpunktion und es stehen fruchtbare Eizellen zur Verfügung.

Anders als in der IVF werden jedoch nicht Eizelle und Spermien in einer Nährlösung zusammengebracht. Stattdessen wird eine Samenzelle des Mannes über eine dünne Glasnadel in die Eizelle injiziert – daher der Name intracytoplasmatische Spermieninjektion. So muss sie nicht selbst in die Zelle eindringen und auch ein nicht optimal geformtes Spermium ist ausreichend für die Behandlung.

Danach läuft die ICSI im Wesentlichen ab wie auch die IVF. Der Embryo wir in die Gebärmutter transferiert und nach zwei Wochen kann durch einen Schwangerschaftstest festgestellt werden, ob eine Schwangerschaft besteht. Auch bei der ICSI können Eizellen für spätere Versuche eingefroren werden.

Erfolgschancen einer ICSI

Die ICSI-Behandlung kann oftmals auch Paaren den Kinderwunsch erfüllen, bei denen eine IVF keinen Erfolg hatte oder hätte. Da hier der Samen direkt in die Eizelle injiziert wird, genügt im Grunde ein einziges Spermium. Das ist vor allem vorteilhaft, wenn die Samenflüssigkeit des Mannes extrem wenige Spermien enthält. Gründe hierfür können ein fehlender Samenleiter oder eine zu geringe Aktivität der Hoden sein. Per TESE oder MESA können Spermien operativ direkt aus dem Hoden bzw. Nebenhoden entnommen werden. Auch tiefgefrorene Samenzellen können für die ICSI verwendet werden.

Die Chance auf eine Schwangerschaft liegt bei der intracytoplasmatischen Spermieninjektion durchschnittlich bei etwa 20 Prozent pro Zyklus. Der Erfolg hängt stark ab von der Fruchtbarkeit der Frau. Es kann sein, dass schon zu Beginn keine fruchtbare Eizelle entsteht, oder dass sich die befruchtete Zelle später nicht erfolgreich in der Gebärmutter einnistet. Zudem gibt es bestimmte Abweichungen in der Bildung der Samenzellen, die auch bei einer ICSI ein Gelingen der Befruchtung verhindern.

Risiken einer ICSI

Wie bei der IVF kann die hormonelle Behandlung zu Beginn einer ICSI körperlich und seelisch stark beanspruchend sein. Wenn die Frau zu stark auf die Hormone reagiert, tritt auch hier möglicherweise ein Überstimulationssyndrom ein.
Zudem kann es bei der Entnahme der Eizelle durch Follikelpunktion zu Blutungen kommen. In seltenen Fällen wird dadurch ein stationärer Aufenthalt notwendig.

Durch eine ICSI herbeigeführte Schwangerschaften verlaufen in der Regel normal. Das Risiko für Fehlbildungen ist nur leicht erhöht.
Da auch bei einer ICSI mehrere Embryonen übertragen werden können, besteht auch hier die Möglichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft, die mit einem erhöhten Risiko verbunden ist.

ICSI: Kosten

Die Bedingungen für eine teilweise Kostenübernahme sehen bei einer ICSI ähnlich aus wie bei der IVF. Die Kosten liegen bei rund 3000 bis 5000 Euro. Für bis zu drei Behandlungszyklen übernehmen gesetzliche Krankenversicherungen hierbei mindestens 50 Prozent der Kosten, wenn das Paar folgende Bedingungen erfüllt:

  • Es handelt sich um die eigenen Keimzellen eines verheirateten Paares.
  • Einfachere Methoden wurden bereits versucht. Die Notwendigkeit der Behandlung ist ärztlich bescheinigt.
  • Beide Partner wurden negativ auf HIV getestet.
  • Beide Partner sind mindestens 25 Jahre alt, die Frau ist höchstens 40 und der Mann 50 Jahre alt.
  • Eine Aufklärung über den Ablauf und die Risiken einer ICSI-Behandlung hat stattgefunden.
  • Außerdem sollen bei einer ICSI zwei Spermiogramme im Abstand von 12 Wochen vorliegen.
Der übernommene Kostenanteil unterscheidet sich je nach Krankenkasse. Zusätzlich übernehmen die Behörden mancher Bundesländer teilweise die Kosten.

Bei der Kostenübernahme schließen IVF und ICSI einander aus, es wird also nur eine von beiden Behandlungen bezuschusst.

Künstliche Befruchtung: Methoden
Verwandte Themen:
Hebammenrat:

Hallo, die Befruchtung mit ICSI steht einer natürlichen Geburt nicht entgegen. Sie können Ihr Baby, wenn nichts weiteres dazu kommt also ganz nomal bekommen.... Weiterlesen ...

Hallo, Sie können trotz der Größenabweichung noch auf einen guten Schwangerschaftsausgang hoffen. Auch wenn es sich nicht erklären lässt, gibt es auch nach... Weiterlesen ...

Hallo, wenn zwei Fruchtanlagen in einem sehr frühen Ultraschall zu sehen sind, ist es sehr häufig, dass sich nur eine davon weiter entwickelt. Für die Progno... Weiterlesen ...

Aus dem Forum:
  • Profilfoto  rockolino
    Hallo allerseits! Ich bin 35, habe seit über 3 Jahren den Wunsch nach einem 2. Kind, und es will einfach nicht mehr klappen. Nach 3 leider erfolglosen IUIs ...
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Hallo Mädels, morgen geht es los und wenn hoffentlich alles gut aussieht geht unsere 1te ICSI los. 4 GVnP haben wir schon hinter uns und jetzt wollen wir e...
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Hallo! Wirklich lange habe ich in vielen Foren immer nur gelesen, wie es anderen Frauen nach ihren Kinderwunschbehandlungen ergangen ist. Ich denke, nun ist e...

Es wurden noch keine Kommentare verfasst! Schreibe doch einen.

Kommentar verfassen
Kinderwunsch - frage unsere Hebammen!