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Baby schreit

Schreien in Muttersprache

Schreien in der Muttersprache
Bildquelle: AllaSerebrina/Depositphotos.com

Die Muttersprache wird schon vor der Geburt wahrgenommen und im Gehirn verankert. Daher schreien Babys in Deutschland und Frankreich (und wahrscheinlich auch in allen anderen Sprachen) unterschiedlich. Warum das so ist, haben deutsche Forscher jetzt untersucht. 

Forscher um Kathleen Wermke der Universität Würzburg zeichneten das Weinen und Schreien von 30 deutschen im Vergleich zu 30 französischen Babys auf, am Alter von drei bis fünf Tagen. Diese Aufzeichnungen untersuchten sie auf Frequenzspektren, Melodiestruktur und maximale Tonhöhe. Dabei zeigte sich, dass die Schreie der deutschen Babys tiefer enden als sie beginnen, wohingegen das Schreien der französischen Säuglinge eine eher ansteigende Sprachmelodie aufweist. "Die Neugeborenen bevorzugen genau diejenigen Melodiemuster, die für ihre jeweiligen Muttersprachen typisch sind." resümiert Werner Mende von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 

Das heißt, die melodischen Charakteristika beider Sprachen finden sich in den Babyschreien wieder. Babys sind also in der Lage, ihre Schreimelodie zu variieren und damit das im Mutterleib Gehörte umzusetzen. Die Atmung und der Stimmapparat arbeiten bei Säuglingen so gut zusammen, dass diese Imitation gelingt. Menschen erzeugen Sprache also schon viel früher als bisher angenommen.

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