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Schwangerschaftsvitamine | Nahrungsergänzungsmittel Schwangerschaft

Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere

Nahrungsergänzung Schwangerschaft
Bildquelle: Karl Tapales via Getty Images
In der Schwangerschaft entsteht ein neues Leben. Natürlich braucht der Körper für die Vollbringung dieses Wunders jede Menge Mikronährstoffe wie Vitamine, Spurenelemente und Mineralien. Oft gelingt es nicht, diese allein über die Ernährung aufzunehmen. Viele Schwangere sind daher unsicher, ob sie zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel einnehmen sollten. Wann das Sinn macht und wann nicht erfahrt ihr hier.

Reicht eine gesunde Ernährung?

Eine gesunde Ernährung in der Schwangerschaft ist das A und O für die reichhaltige Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen. Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, mageres Fleisch, fettreicher Seefisch, hochwertige Milchprodukte und gesunde Fette sind gute Lieferanten. Dabei kommt es nicht auf die Menge, sondern auf die Qualität des Essens an, Gemüse beispielsweise beinhaltet wenig Kalorien, aber punktet mit sehr vielen Mikronährstoffen – es hat also eine hohe Nährstoffdichte und sollte häufig und in größeren Mengen verzehrt werden.

Das reicht jedoch oftmals nicht aus, um den während der Schwangerschaft viel höheren Mikronährstoffbedarf zu decken – es schaffen auch nicht alle Frauen, sich die ganze Zeit so gesund zu ernähren. Vegetarische und vor allem vegan lebende Schwangere müssen besonders auf eine ausreichende Mikronährstoffzufuhr achten und immer wieder prüfen lassen, ob ein Mangel bei ihnen vorliegt, damit es beim Kind nicht zu Entwicklungsstörungen und -defiziten kommt. Hier können gezielt eingesetzte Nahrungsergänzungsmittel sehr hilfreich sein.

Was ist ein Nahrungsergänzungsmittel?

Es handelt sich um Konzentrate von Nährstoffen oder anderen Stoffen (wie z.B. sekundäre Pflanzenstoffe), welche die normale gesunde Ernährung ergänzen sollen, nicht aber als Ersatz einer solchen. Die Wirkstoff-Dosierung ist dabei je nach Produkt sehr unterschiedlich. Es gibt sie als Einzelwirkstoff und als Kombinationsmittel für bestimmte Bereiche wie z.B. die Schwangerschaft oder für eine gesunde Haut, das Immunsystem usw. Wir nehmen sie z.B. als Pillen, Kapseln, Lutschtabletten, Pulver, Flüssigampullen, Beutel ein. Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel, sondern gelten rechtlich als Lebensmittel.

Sechs Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere

Folsäure
Zur großen Familie der B-Vitamine zählend ist Folsäure in der Schwangerschaft unverzichtbar für alle Zellteilungs- und Wachstumsprozesse. Ein Folsäuremangel in der Frühschwangerschaft ist die häufigste Ursache für Fehlbildungen des Embryos wie z.B. einem Neuralrohrdefekt. 

  • Frauen, die sich gesund und ausgewogen ernähren und die eine Schwangerschaft planen, sollen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zusätzlich 400 μg Folsäure pro Tag einnehmen, etwa ab vier Wochen vor der Konzeption bis zum Ende des 1. Schwangerschaftsdrittels. Wer erst später, z.B. erst während der Schwangerschaft, mit der Einnahme beginnt, sollte eine höhere Dosis supplementieren (nach ärztlicher Absprache). 

Jod
Das Spurenelement Jod ist für eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung des Babys essentiell. Ein Jodmangel erhöht die Gefahr von Fehlgeburten und Fehlbildungen und kann die geistige Entwicklung des Babys beinträchtigen.

  • Schwangere Frauen (die sich gesund und ausgewogen ernähren) sollten laut DGE 100 (bis 150) μg Jod zusätzlich einnehmen. Wer an einer Schilddrüsenerkrankung leidet, sollte eine zusätzliche Jodzufuhr aber unbedingt ärztlich absegnen lassen.

Omega-3-Fettsäuren
Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) werden für viele Stoffwechselprozesse benötigt und fördern die kognitive und motorische Entwicklung sowie die Sehfähigkeit des Kindes. 

  • Wer wenig oder gar keinen fettreichen Seefisch isst, sollte laut DGE ein Nahrungsergänzungsmittel mit DHA einnehmen, um die empfohlene Menge von 200 mg DHA am Tag zu sich zu nehmen. 

Eisen
Der Bedarf an Eisen bei Schwangeren ist etwa doppelt so hoch wie sonst. Das Spurenelement ist an zahlreichen Funktionen im Organismus beteiligt, z.B. reguliert es den Sauerstofftransport sowie Reifungs- und Entwicklungprozesse. Ein Mangel zeigt sich u.a. durch Müdigkeit und Infektanfälligkeit.

  • Schwangere sollten Eisenpräparate aber nicht auf eigene Faust einnehmen, sondern erst dann, wenn ein Mangel festgestellt wurde.

Vitamin D
Als eines der wichtigsten „Schwangerschaftsvitamine“ fördert Vitamin D die gesunde Entwicklung des Ungeborenen. Es wird überwiegend durch Sonneneinstrahlung über die Haut gebildet und spielt eine wichtige Rolle für ein gut funktionierendes Immunsystem und wirkt sich zudem auf die Knochenhärtung des Babys aus.

  • Die DGE empfiehlt Schwangeren, die zu wenig mit Sonnenlicht im Berührung kommen weil sie viel drinnen sind, Sonnenschutz benutzen oder weil Winter ist eine tägliche Dosis von 20μg. Idealerweise lasst ihr euren Vitamin D-Spiegel jedoch ärztlich bestimmen, dann könnt ihr auch die individuell passende Dosis verordnet bekommen – oder auch nicht, wenn eure Vitamin D-Speicher voll genug sind. 

Magnesium
Der Mineralstoff ist maßgeblich an vielen wichtigen Funktionen im Körper beteiligt und unterstützt bei einer Vielzahl von Beschwerden oder Erkrankungen. In der Schwangerschaft hilft Magnesium bei vorzeitigen Wehen, ist Teil der Behandlung bei Präeklampsie und lindert Muskelkrämpfe und Darmträgheit, die bei vielen Schwangeren jetzt häufiger vorkommen.

  • Schwangere haben laut DGE eine Tagesbedarf von etwa 310 mg Magnesium, idealerweise über die Ernährung zugeführt. Aber je nach individuellem Verbrauch – wer z.B. Sport macht verbraucht mehr – oder auch bei der Behandlung bestimmter Beschwerden kann die Menge auch höher sein. Als unbedenklich gilt laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) eine Nahrungsergänzung von 250mg als Tagesdosis. Aber verteilt diese über den Tag, denn (zu viel) Magnesium kann zu Durchfall führen. Eure persönliche Dosierung besprecht ihr also am besten mit eurer Hebamme oder eurer Gynäkologin bzw. eurem Gynäkologen.

Persönliche Mikronährstoffanalyse

Natürlich sind noch andere Mikronährstoffe wichtig für eine gesund verlaufende Schwangerschaft, schließlich sind alle uns bekannten Mikronährstoffe an zahlreichen Funktionen in unserem Organismus beteiligt – lasst am besten untersuchen, wie eure Mikronährstoffspeicher z.B. von Zink, Selen, Kalzium und Vitamin B12 bestückt sind und lasst eine eventuelle Nahrungsergänzung dann individuell daran ausrichten. Die Krankenkassen zahlen jedoch nicht die Analyse aller Mikronährstoffe, daher ist es sinnvoll, sich selbst an den Kosten zu beteiligen, um wirklich Klarheit über die eigene Versorgungslage zu erhalten.

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Hebammenrat:

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