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Neurodermitis Baby und Atopische Dermatitis
Neurodermitis-Baby: „So half uns Ziegenmilch“
Für Familie Ebschner* war die Babyzeit mit vielen Sorgen verbunden: Ihr Kind Emanuel bekam im Alter von drei Monaten schwere Neurodermitis. Wodurch die Ausschläge verursacht wurden, was sie alles dagegen unternommen haben, wie Ziegenmilch half und wie es dem Kleinen jetzt geht, erfahrt ihr hier.
Neurodermitis (Atopische Dermatitis) ist die häufigste chronische Hauterkrankung im Kindesalter. „Unser Sohn hatte am ganzen Körper und im Gesicht diese schuppigen roten Ekzeme mit offenen und nässenden Stellen und sehr trockener Haut. Er hat sich arg gequält, der Juckreiz muss ziemlich stark gewesen sein“, erinnert sich Jan Ebschner, als er uns von der Neurodermits-Erkrankung des Kindes erzählt. In der Nacht musste der Kleine sogar Handschuhe tragen, damit er sich nicht kratzen konnte. Denn durch offene Hautstellen können Bakterien, Viren oder Pilze eindringen und zu Infektionen führen.
Wer starke Neurodermitis beim Baby erlebt hat, versteht sicher, dass Eltern viele Wege ausprobieren, um Linderung für seine Beschwerden zu erreichen. Natürlich suchte auch Familie Ebschner verschiedene Ärzte auf – diese sagten ihnen, da könne man nichts machen, erst wenn das Baby älter wäre. Bis sie zu einem Arzt der Anthroposophischen Medizin kamen.
„Der Darm war nicht in Ordnung“
Der suchte zunächst nach Ursachen für die Erkrankung. „Ich glaube, dass bei unserem Sohn sowohl Vererbung eine Rolle gespielt hat, als auch der Geburtsablauf, denn er hat während der Geburt Antibiotika bekommen – eine übliche Behandlung, um Infektionen vorzubeugen, wenn die Fruchtblase schon einige Zeit zuvor geplatzt ist“. Dadurch war bei ihm die Bildung der Darmmikrobiota (auch Darmflora genannt) empfindlich gestört worden – die sei jedoch ein zentraler Grundpfeiler für die Entwicklung eines gesunden Immunsystems, resümiert Ebschner. Für ihn hat die Neurodermitis seines Sohnes also viel mit dessen Darm bzw. mit seinem Immunsystem zutun.
Ursachen: das sagt die Wissenschaft
Noch ist nicht eindeutig geklärt, welche Ursachen Neurodermitis hat – das ist sicher auch so individuell wie die Erkrankten und ihre Erkrankung selbst. Ein Faktor ist die genetische Veranlagung. Zudem können Umweltfaktoren und körperliche Belastungen, Infekte, aber auch Allergene (zum Beispiel Lebensmittel, Pollen, Hausstaub, Tierhaare) an der Entstehung einer Neurodermitis beteiligt sein – Allergien kommen bei Neurodermitikern sehr häufig vor.
Lebensmittel als Mit-Auslöser
Laut der Website kindergesundheit-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben ein Drittel aller Kinder mit Neurodermitis eine Lebensmittelallergie. Bestimmte Lebensmittel könne also die Beschwerden verstärken. Wird der Auslöser gefunden, kann eine Diät helfen.
„So half uns Ziegenmilch“
Als Emanuel Neurodermitis bekam, wurde er noch voll gestillt. Der Arzt setze nach einigen Untersuchungen des Kindes also zunächst die Mutter, Carola Ebschner, auf Diät: sie durfte u.a. fortan keine Kuhmilch mehr zu sich nehmen und sollte stattdessen Ziegenmilch verwenden. Denn häufig steht Kuhmilch bzw. die enthaltenen Milcheiweiße wie Kasein im Verdacht, Lebensmittelallergien auszulösen – bei Schaf-, Ziegen- oder Stutenmilch ist die Gefahr wohl geringer.
Aber auch diverse anthroposophische Arzneimittel und bei besonders schlimmem Juckreiz auch mal konventionelle Arzneimittel sowie ärztlich verordnete Urlaube im allergenarmen Reizklima auf Fuerteventura taten dem Kleinen gut. Durch all diese Maßnahmen ging es ihm mit sechs Monaten deutlich besser. „Ein wahrer Segen war es, dass wir ihm Ziegenmilch geben konnten und später Ziegenmilchprodukte“, sagte Ebschner, „so konnte er trotz seiner Erkrankung ausgewogen ernährt werden, ohne beispielsweise ganz auf Milchprodukte verzichten zu müssen, da er Kuhmilch ja meiden musste“.
Nach dem Abstillen fütterte Familie Ebschner Babynahrung auf Ziegenmilchbasis von Holle, die er noch bis zu einem Altern von zwei Jahren bekam, denn er liebte sein Ziegenmilch-Abendfläschchen. Emanuel bekam auch frische Milchprodukte wie Joghurt, Käse und später sogar Schokolade aus Ziegenmilch. „Nach einem Jahr waren alle offenen Stellen verschwunden und auch seine Haut besserte sich zunehmend“, berichtet Ebschner, „er hat bis heute keine Neurodermitis mehr bekommen“, so der Vater abschließend. Emanuels „Diät“ dauerte knapp sechs Jahre an und auch heute noch mag er Ziegenmilchprodukte sehr gerne – aus reinem Genuss.
Babyclub.de-Teamtipp: Achtung – Ziegenmilch schützt Kinder nicht vor der Entwicklung von Allergien, sie kann einfach eine gute Alternative zu Kuhmilch darstellen, wenn diese schlecht vertragen wird.
Bitte beachten: Dieser Text ist ein Erfahrungsbericht und nicht eine generelle Empfehlung für Babys mit Neurodermitis. Alle Eltern sollten ihren Fall selbst genau prüfen und ärztlich begleiten lassen, um herauszubekommen, ob eine und wenn ja welche Lebensmittelunverträglichkeit den Beschwerden ihres Kindes zu Grunde liegen könnte.
* Alle Namen wurden von der Redaktion geändert.
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