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Hepatitis B
Hepatitis B ist eine hochansteckende virale Leberentzündung, die durch Körperflüssigkeiten übertragen wird. Sie tritt meistens im jungen Erwachsenenalter auf und verläuft bei zwei Dritteln der Infizierten unbemerkt, der Rest erkrankt akut. Hepatitis B kann, chronisch geworden, gravierende Folgeerkrankungen auslösen.
Hepatitis B – alle Informationen im Überblick:
Eine akute Hepatitis B beginnt mit allgemeinen Anzeichen wie Appetitlosigkeit (vor allem fette Speisen betreffend), Gliederschmerzen, Übelkeit und leichtem Fieber. Im weiteren Verlauf entsteht eine Gelbsucht, bei der sich Haut, Schleimhäute und das Weiße der Augen entsprechend verfärben. Der Stuhl wird farbloser, der Urin dunkel. Meist heilt die akute Erkrankung von selber wieder aus. Die chronische Hepatitis kann ohne Beschwerden verlaufen, oder verschiedene Symptome zeigen wie Müdigkeit, Gliederschmerzen und Druck unter dem rechten Rippenbogen. Bei Neugeborenen und Kindern unter einem Jahr verläuft eine Infektion mit Hepatitis B meistens chronisch.
In sehr seltenen Fällen kann es bei einer akuten Hepatitis B zu einem Leberzerfall kommen, der meist zum Tode führt. Eine chronische Hepatitis B kann nach Jahren eine Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom nach sich ziehen.
Übertragen werden die Viren vor allem auf sexuellem Weg und durch alle Körperflüssigkeiten. Sind Schwangere infiziert, können sie die Krankheit dem Neugeborenen weitergeben. Das Virus gelangt durch Haut- oder Schleimhautverletzungen (auch kleinster Art) in den Körper. Personen mit chronischer Hepatitis B können in unterschiedlichem Ausmaß (je nach Virenkonzentration) jahrzehntelang ansteckend sein.
Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch einer akuten Hepatitis B dauert durchschnittlich von 60 bis zu 120 Tagen und ist abhängig von der Anzahl der übertragenen Viren. Hepatitis B-Viren sind aber bereits während dieser Zeit in den Körperflüssigkeiten nachweisbar und die Betroffenen damit eventuell ansteckend.
Durch eine ausgeheilte Infektion mit Hepatitis B ist man in der Regel lebenslang immun gegen eine erneute Erkrankung.
Hepatitis B Impfung
Die STIKO (Ständige Impfkomission) empfiehlt mit der Grundimmunisierung anhand der ersten Teilimpfung am Ende des zweiten Lebensmonats zu beginnen, weitere Impfungen erfolgen in schnellen Abständen bis zum 12.-14. Lebensmonat. Normalerweise erfolgt die Hepatitis-B-Immunisierung mit der Sechsfachimpfung, mit der gleichzeitig vor Tetanus, Diphterie, Polio, Keuchhusten und Hib geschützt werden soll. Inzwischen rät die STIKO bei der Sechsfachimpfung zum 2+1 Schema mit einer Impfung weniger. Hierbei wird das Kind im Alter von acht Wochen grundimmunisiert. Die zweite und dritte Impfungen erfolgen im Alter von vier und elf Monaten. Die bisherige zweite Impfstoffdosis mit drei Monaten entfällt also.
Die Kinderärztin Dr. Michaela Glöckler (Anthroposophische Medizin) empfiehlt Zurückhaltung bei der Impfung im Säuglings- und Kindesalter, es sei denn, ein erhöhtes Ansteckungsrisiko liege vor. Die Gefahr, im Kleinkindalter an Hepatitis B zu erkranken, sei in Mitteleuropa sehr gering*.
Dr. med. Wolfgang Göbel (ebenfalls anthroposophischer Kinderarzt) gibt u. a. zu bedenken, dass eine Hepatitis B-Impfung eher für junge Erwachsene wichtig wäre. Wenn diese als Säugling geimpft wurden und die Schutzdauer der Impfstoffe laut Herstellerangaben etwa zehn Jahre beträgt, sind sie im relevanten Alter, in dem Sexualkontakte eine Rolle zu spielen beginnen, eventuell nicht mehr ausreichend geschützt. Das sei aber das Alter, indem die höchste Rate an Neuerkrankungen auftritt**.
* Goebel, W. /Glöckler, M., Kinder SprechStunde. Ein medizinisch-pädagogischer Ratgeber." 15. Aufl. Urachhaus: Stuttgart, 2005
** Dr. med. Wolfgang Goebel, „Schutzimpfungen selbst verantwortet: Grundlagen für eigene Entscheidungen“, 4. Auflage aktualis. u. veränd., Freies Geistesleben; April 2009
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