Eine Sehschwäche hat sehr viel Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes. Durch eine Sehschwäche können Sie mitunter viele Sachen nicht erlernen oder nur mit... Weiterlesen ...
Sehschwäche bei Kindern
So erkennt ihr früh eine Sehschwäche
Eine Beeinträchtigung des Sehvermögens tritt bei Kleinkindern manchmal schon direkt nach der Geburt auf. Für die Entwicklung kann das schwerwiegende Folgen haben und sollte deshalb frühzeitig erkannt und behandelt werden. Wir geben euch wichtige Tipps!
Leider ist eine Sehschwäche bei Säuglingen und Kleinkindern nur schwer zu erkennen. Die Kleinen haben das optimale Sehen nie kennengelernt und können die Einschränkungen der Erkrankung deshalb nicht einschätzen. Eltern sollten genau beobachten, wie sich ihre Sprösslinge beim Aufwachsen und Lernen verhalten. Greifen sie beispielswiese wiederholt neben die Bauklötze oder halten sich Bilderbücher ungewöhnlich nah vor die Augen, kann das ein Anzeichen für eine Sehschwäche sein.
Für die Entwicklung des Gehirns ist das Sehvermögen besonders wichtig. Grundlegende wichtige Reaktionen und Fähigkeiten bildet ein Kind mit Sehbeeinträchtigung unter Umständen nur unvollständig aus. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann das Auswirkungen auf das gesamte Leben des Kindes haben. Bei Vorsorgeterminen untersuchen Kinderärzte die Augen und testen unter anderem die Lichtreaktion und ob die Linse des Kindes klar und nicht getrübt ist.
Die Symptome einer Sehschwäche im Kleinkindesalter
Da Sehschwächen bei Kindern schwer zu erkennen sind, sollten Eltern schon auf die kleinsten Symptome achten und nicht zögern, zu reagieren. Selbst ohne auffällige Anzeichen ist es ratsam, Kinder zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr von einem Augenarzt untersuchen zu lassen.
Ein Kind zählt zur sogenannten Risikogruppe, wenn es beispielsweise als Frühchen auf die Welt gekommen ist oder es in der Familie erbliche Augenkrankheiten gibt. Ist das Kind betroffen, sollte es bereits in den ersten sechs Monaten augenärztlich untersucht werden. Bei diesen und weiteren Symptomen sollten Eltern unverzüglich handeln:
- Schielen
- Augenzittern
- Dauerhaft tränende oder verklebte Augen
- Getrübte Hornhaut
- Wiederholtes Vorbeigreifen an Gegenständen
- Lichtscheue oder keine Reaktion bei Lichteinfall in das Auge
- Häufiges Blinzeln
Welche Ursache kann eine Sehschwäche haben?
Die häufigste Sehschwäche im Kleinkindalter ist die sogenannte Schwachsichtigkeit, auch als Amblyopie bezeichnet. Das Gehirn erhält im Normalfall von beiden Augen ein Bild, das dann passend interpretiert wird. Bei einer Schwachsichtigkeit liefert eines der beiden Augen kein scharfes Bild, weshalb das Gehirn die Informationen nicht richtig zusammenführen kann. Die Folge davon ist, dass das schwache Auge vernachlässigt wird. Dieses Ungleichgewicht der Augen muss im jungen Alter behandelt werden, sodass sich der Sehsinn vollständig entwickeln kann. Die Ursachen dieser Sehschwäche können unter anderem folgende Beeinträchtigungen sein:
- Schielen: Schielt ein Kind, dann ist dessen Augenbewegung nicht synchron. Ein Auge sieht zum Beispiel geradeaus, das andere schaut jedoch nach oben, unten oder zur Seite. Die beiden Bilder die an das Gehirn weitergegeben werden, passen also nicht zusammen.
- Linsentrübung: Eine Trübung der Linse kann dazu führen, dass die Augen ein unscharfes Bild aufnehmen und weitergeben.
- Sehblockade: Das Auge kann auch aus physischen Gründen nicht die volle Sehkraft entwickeln. Der Grund kann beispielsweise ein hängendes Augenlid sein.
- Sehstörung: Diese Ursache entsteht durch sogenannte Berechnungsfehler, von denen es drei verschiedene gibt: die Kurzsichtigkeit, die Weitsichtigkeit und die Stabsichtigkeit. Alle führen dazu, dass ein Bild unscharf auf der Netzhaut wahrgenommen wird.
Wie wird eine frühkindliche Sehschwäche behandelt?
Das wichtigste vorab: Die meisten Seherkrankungen können im Kindesalter gut behandelt werden. Jedoch schwindet die Erfolgschance, je älter ein Kind wird. Als Faustformel gilt: In den ersten vier Lebensjahren sind die Erkrankungen gut therapierbar und werden oft vollständig geheilt.
In dieser Lebenszeit lernt das Gehirn das Zusammenspiel mit den Augen. Es gibt aber auch Studien die einen Erfolg bis zu einem jugendlichen Alter von sieben bis 17 Jahren belegen.
Sehstörungen wie Kurz- oder Weitsichtigkeit können durch Brillen verbessert werden. Der Lernprozess des Sehens wird optimiert und Defizite ausgeglichen. Eine Amblyopie auf einem Auge kann zum Beispiel durch das Tragen einer Brille verbessert werden. Wichtig ist, dass das starke Auge mit einem Pflaster abgeklebt wird. So kann das schwache Auge die fehlenden Eindrücke nachlernen. Deckt man das gesunde Auge nicht ab, konzentriert sich das Gehirn nur auf dieses und vernachlässigt das schwache.
Eine Schwäche beider Augen kann ebenfalls mit einer Brille korrigiert werden. Die Dauer der Behandlung ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Die Zeitspanne kann sich zwischen wenigen Wochen und mehreren Jahren erstrecken. Auch bei schielenden Kindern werden als Behandlung oft Brillen und das Abkleben eines Auges verordnet. Bei sehr starkem Schielen kann vor der eigentlichen Behandlung mit einer Sehhilfe noch ein operativer Eingriff vorgenommen werden, um die Voraussetzung der Heilung auch physisch zu verbessern.
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