Damit der Wickel wirkt
Wickel bei Kindern richtig anwenden
Bei vielen Krankheiten bewährt, zählen Wickel zu den ältesten Heilmitteln. Sie lindern Entzündungen und Schmerzen, unterstützen den Heilungsprozess, aktivieren Selbstheilungskräfte und stärken das Immunsystem. Hebamme Birgit Laue erklärt uns, wie man Wickel bei Kindern richtig anwendet.
Hebamme Birgit Laue erklärt:
- Planen Sie genügend Zeit ein. Lieber keinen Wickel als ihn schnell mal eben dazwischen schieben
- Lüften Sie das Zimmer, in dem der Wickel angelegt werden soll. Sauerstoffreiche Raumluft ist wichtig, denn Wickel und Auflagen intensivieren die Atmung
- Schaffen Sie eine behagliche Atmosphäre der Ruhe, z.B. keine lärmenden Geschwister, kein Fernsehen, keine Radioberieselung, angenehm gedämpftes Licht, eine warme Decke
- Legen Sie alle notwendigen Materialien in greifbare Nähe
- Schicken Sie Ihr Kind vorher zur Toilette
- Sorgen Sie für warme Füße, bevor Sie einen Wickel anlegen
- Bereiten Sie Ihr Kind altersgemäß auf den Wickel vor: Welche Zutaten, wie er wirkt, wie er sich anfühlen wird, usw.
- Beziehen Sie Ihr Kind so weit wie möglich bei den Vorbereitungen mit ein
- Fragen Sie während des Wickelns nach, wo z.B. genau der Wickel liegen soll, ob er die richtige Temperatur hat, wie er sich anfühlt usw.
- Beobachten Sie die Reaktionen Ihres Kindes sorgfältig
- Brechen Sie die Behandlung sofort ab, wenn sich Ihr Kind nicht wohl fühlt
- Borgen Sie für ausreichende Wärme und für eine gute Liegeposition. Eine kleine Rolle unter den Kniekehlen oder ein abstützendes Kissen am Fußende entlasten die Muskulatur
- Achten Sie für eine ausreichende lange Nachruhezeit: eine halbe bis eine Stunde
- Lassen Sie Ihr Kind, wenn es eingeschlummert ist, weiterschlafen. Beim Aufstehen denken Sie daran, es warm einzupacken. Es sollte sich noch einige Zeit in der Wohnung aufhalten
Wichtig: Wickel sind für kleine Babys noch nicht geeignet. Erst dann, wenn ein Kind über einen gewissen Zeitraum ruhig sitzen oder liegen kann, macht die Anwendung eines Wickels Sinn. Zudem ist es wichtig, dass ein Kind sich äußern kann, ob sich der Wickel unangenehm anfühlt, kalt geworden ist, etc.
Planen auch Sie selbst für die Anwendungsdauer des Wickels Zeit ein. Am leichtesten fällt einem Kind die "Wickelzeit" nämlich dann, wenn es währenddessen etwas vorgelesen bekommt oder gemeinsam etwas gespielt wird.
Beruf: Hebamme, freie Medizinjournalistin und Sachbuchautorin
Tätigkeiten: Hebamme mit über 25-jähriger Erfahrung in verschiedenen Bereichen der Hebammenarbeit. Lehrerin für Gesundheitsberufe und Referentin. Autorin zahlreicher Bücher und Zeitschriftenartikel.
Buchtipp: Mehr Informationen zu verschiedenen Wickeln und viele weitere Kniffe aus der Naturapotheke für Kinder gibt Birgit Laue im Ratgeber "Kinder natürlich heilen". Infos zu diesem und anderen Ratgebern geben wir in den babyclub.de Buchtipps zum Thema Gesundheit.
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