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Blasensprung | Fruchtblase geplatzt

Blasensprung erkennen

Blasensprung stevanovicigor/depositphotos.com
Bildquelle: stevanovicigur/Depositphotos.com
Was ein (vorzeitiger) Blasensprung ist, woran ihr einen Blasensprung erkennen könnt, wie ihr merkt ob es sich wirklich um Fruchtwasser handelt, wann ihr wenn die Fruchtblase geplatzt ist liegen solltet und was Veränderungen in Farbe und Konsistenz des Fruchtwassers bedeuten – all das erfahrt ihr hier.
Was ist ein Blasensprung?

Als Blasensprung wird der Moment bezeichnet, in dem die Fruchtblase, die das ungeborene Baby während der Schwangerschaft umgibt, platzt oder einreißt. Ein Blasensprung kann auf natürliche Weise erfolgen oder vom medizinischen Personal gezielt herbeigeführt werden, um eine Geburt weiter voranzutreiben.
Das Fruchtwasser kann tröpfchenweise oder schwallartig abgehen. Ein Blasensprung geht zudem oft (aber nicht immer – siehe nächstes Kapitel) mit Wehen einher. Ihr solltet jetzt eure Hebamme kontaktieren oder in der Klink anrufen um das weitere Vorgehen zu besprechen, das von Fall zu Fall unterschiedlich ist. Und: Ruhe bewahren, es kann noch lange bis zur Geburt dauern und ein normaler Fruchtwasserabgang ist kein medizinischer Notfall.

Vorzeitiger Blasensprung

Wenn die Fruchtblase platzt oder einreißt bevor die Wehen einsetzen, also bevor im Geburtsablauf die Eröffnungsphase begonnen hat, handelt es sich um einen vorzeitigen Blasensprung. Beginnen die Wehen dann nicht innerhalb der nächsten sechs bis 12 Stunden, steigt das Risiko für Infektionen bei der Mutter und dem Baby und ihr solltet zur Sicherheit in die Klink fahren. Dort bekommt ihr meistens Antibiotika um Infektionen vorzubeugen. Ebenfalls in die Klink solltet ihr, wenn ihr Fieber bekommt und/oder ihr noch nicht bis zu 36SSW gekommen seid.
Wenn die Schwangerschaft seid mindestens 34 Wochen besteht und Babys’ Lunge voll ausgereift ist, wird nach einem vorzeitigen Blasensprung abgewartet oder wenn nötig die Geburt eingeleitet – das medizinische Personal kontrolliert dabei die ganze Zeit engmaschig, ob Infektionsanzeichen auftauchen und ob es dem Baby gut geht. Dies gilt auch für den Fall, wenn die Geburt noch aufgehalten werden soll.

Fruchtwasser, Ausfluss oder Urin?

In der Schwangerschaft haben die Frauen vermehrt Ausfluss – der Körper reinigt dadurch die Scheide und Gebärmutter und schützt sie vor Infektionen. Auch die stärkere Durchblutung pusht die Produktion von Scheidensekret. Dies erkennt ihr daran, dass es weißlich-gelblich und schmierig ist, leicht säuerlich riecht und tröpfchenweise austritt. Manchmal handelt es sich hier auch schon um den Schleimpfropf. Bitte beachten: wenn der Ausfluss in Farbe, Geruch und Konsistenz auffällig anders ist, sucht eure Hebamme oder eure Frauenärztin auf – vielleicht habt ihr eine Scheideninfektion.
Manchmal mischt sich auch etwas Urin in den Ausfluss, denn je nach Schwangerschaftsstadium wird ein solcher Druck auf die Blase ausgeübt, dass z.B. beim Lachen oder Husten ein paar Tropfen abgehen können. Bei Fruchtwasser sieht das anders aus. Wenn die Fruchtblase platzt und unmittelbar viel davon austritt, verwechselt sicher niemand die Flüssigkeit mit Urin. Schwieriger wird es, wenn das Fruchtwasser tröpfchenweise abgeht, so dass man es nicht so richtig merkt und sich ggf. irgendwann wundert, warum es immer wieder mal feucht in der Unterhose ist. Wenn es nur wenig Flüssigkeit ist, könnt ihr auf die Toilette gehen und die Blase entleeren. Sollte es danach nicht aufhört zu laufen, ist es eher ein Blasensprung. Ihr könnt euch nach dem Toilettengang auch hinlegen – der Flüssigkeitsabgang beim Blasensprung lässt sich auch dann nicht anhalten. Und: Fruchtwasser riecht neutral oder leicht süßlich, ist transparent und farblos oder leicht rosa (durch Blutspuren) und flüssig wie Wasser. Ob es ein Blasensprung ist, erkennt man auch mit einem ph-Wert-Streifen. Wenn der blau wird, handelt es sich um Fruchtwasser.

Es ist übrigens ein Mythos, dass das Baby im Bauch bald „auf dem Trockenen liegt“, sobald das Fruchtwasser anfängt auszulaufen. Unser schlauer Körper sorgt dafür, dass immer neues Fruchtwasser gebildet wird.

Was tun wenn das Fruchtwasser farbig ist?

Wenn das normalerweise klare flüssige Fruchtwasser bräunlich oder grün ist oder sogar eine erbsenbreiähnliche Konsistenz aufweist, hat der Fötus Stuhl in das Fruchtwasser abgegeben – etwa aufgrund von Stress. Wenn er dieses Fruchtwasser „einatmet“ führt das oft zu Atemproblemen nach der Geburt – das bemerken die Geburtshelfer jedoch und können umgehend helfen. Solltet ihr also solche Auffälligkeiten an eurem Fruchtwasser bemerken, holt euch umgehend medizinischen Rat ein (Notrufnummer 112), auch, wenn ihr sehr starke Schmerzen mit Blutungen habt.

Blasensprung: mit dem Krankenwagen in die Klinik?

Wenn ihr wisst, dass das Köpfchen eures Babys bereits tief im Becken sitzt könnt ihr euch bei einem Blasensprung ganz normal ins Krankenhaus fahren lassen. Ist das Köpfchen noch nicht ins Becken gerutscht weil ihr z.B. vor der 36SSW einen Blasensprung hattet, solltet ihr liegend mit dem Krankenwagen transportiert werden. Der Hintergrund ist, dass es in extrem seltenen Fällen dazu kommen kann, dass die Nabelschnur zuerst in die Scheide gelangt (wenn das Köpfchen den Weg nicht versperrt weil es bereits im Becken liegt) und dann durch den nachfolgenden Kindsteil abgedrückt werden könnte. Macht euch aber bitte nicht verrückt, das passiert wirklich nicht oft.

Quellen:
MSD Manual: Vorzeitiger Blasensprung, abgerufen am 11.10.2023.
NeDoktor: Blasensprung, abgerufen am 11.10.2023.
MSD Manual: Mekoniumaspirationssyndrom, abgerufen 12.10.23.

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