Hallo und herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Erschütterungen steigern immer die Gefahr einer Fehlgeburt. Gleichzeitig habe ich die Erfahrung gemach... Weiterlesen ...
Sturzgeburt | überstürzte Geburt
Wenn das Baby es eilig hat
Die Schwangerschaft ist für viele Eltern eine emotionale und schöne Erfahrung. Doch nicht alle freuen sich gleichermaßen auf die Entbindung - denn einige Frauen haben Angst, dass sie ihr Kind im Auto oder zu Hause gebären könnten, da sie es nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus schaffen. Ist das dann eine Sturzgeburt? Und was könnt ihr tun, wenn ihr merkt, dass alles ganz schnell geht - und welche Risiken gibt es? Das uns mehr haben wir hier für euch recherchiert.
Übersicht Sturzgeburt:
Eine normale Geburt dauert durchschnittlich zwischen sechs und zwölf Stunden. Bei einer überstürzten Geburt hingegen ist das Baby in weniger als zwei Stunden auf der Welt. Umgangssprachlich spricht man dann oft von einer Sturzgeburt, aber das ist es eigentlich nur dann, wenn das Kind tatsächlich aus dem Mutterleib „stürzt“ und beispielsweise auf den Boden fällt – dies kann jedoch auch bei einer zeitlich normal verlaufenden Geburt geschehen, z.B. wenn die Frau gerade steht oder geht.
Generell ist es sehr schwer, die Möglichkeit einer überstürzte Geburt vorherzusagen, da es keine eindeutigen medizinischen Indikatoren gibt. Dennoch gibt es einige Faktoren, die eine überstürzte Geburt wahrscheinlicher machen. Hierzu zählt beispielsweise ein sehr dehnbarer Geburtskanal, was insbesondere bei Frauen vorkommt, die bereits ein oder mehrere Geburten hinter sich haben. Wird die Mutter schon sehr kurze Zeit nach einer Geburt wieder schwanger, so ist die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Geburt noch höher. Eine weitere Ursache kann die Größe des Babys sein. Ist es sehr klein und hat einen geringen Kopfumfang, steigt die Wahrscheinlichkeit leicht an, eine überstürzte Geburt zu erleben.
Obwohl die Wahrscheinlichkeit, eine überstürzte Geburt zu erleiden, mit jeder weiteren Geburt steigt, ist sie dennoch allgemein ausgesprochen gering - ihr braucht euch also keine Sorgen zu machen.
Viele Frauen bei denen es zu einer überstürzten Geburt kommt, haben gar keine oder nur leichte Wehen (die oft gar nicht als solche erkannt werden) und dann sehr schnell heftige Presswehen oder nur eine einzige Austreibungswehe, weshalb sie erst zu spät das Krankhaus aufsuchen bzw. es nicht mehr rechtzeitig dorthin schaffen.
Bei einer so raschen Geburt kann es zu Geburtsverletzungen kommen. Ein Dammriss ist hierbei wohl die häufigste Verletzung. Darüberhinaus können aber auch die Gebärmutter, die Schamlippen oder die Scheide betroffen sein. Teilweise treten auch starke Blutungen auf.
Das Kind kann zudem unter Sauerstoffmangel leiden, wenn sich die Nabelschnur um dessen Kopf bzw. Hals wickelt. Da der Säugling so rasch auf die Welt kommt, kann er Blutungen im Hirn erleiden, weshalb er zunächst unbedingt medizinisch betreut werden sollte. In seltenen Fällen kann auch die postnatale Adaption, also die Anpassung des Kindes an die neue Umgebung, gestört sein. Hierbei kann es helfen, den Kreislauf des Kindes anzuregen. Trotz der möglichen Risiken verlaufen die meisten überstürzten Geburten ohne größere Komplikationen und sowohl Mutter als auch Kind sind danach wohlauf.
- Wenn ihr merkt, dass ihr es nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus schafft, lautet der erste und wichtigste Rat: Keine Panik, versucht ruhig, gleichmäßig und tief zu atmen und vertraut eurem Körper - es liegt in seiner Natur, Kinder zur Welt zu bringen - eine Geburt ist ein ganz natürlicher Vorgang.
- ruft den Notarzt (112) und - falls ihr eine habt - eure Hebamme an.
- Auch eurem Partner oder einer andere Person, die euch unterstützen kann, solltet ihr schnell noch Bescheid geben.
- Solltet ihr zuhause sein, geht an einen Ort, an dem eine Geburt in Ordnung wäre, z.B. euer Bett oder das Bad. Wenn ihr es noch schafft, könnt ihr die Matratze des Bettes mit Handtüchern oder Hygieneunterlagen abdecken.
- Da ein Neugeborenes schnell friert, dreht die Heizung auf.
- Versucht, nicht aktiv zu pressen um das Ganze etwas hinaus zu zögern, presst erst dann, wenn Drang dazu übermächtig wird und der Kopf des Babys tastbar ist. Bitte zieht dabei nicht am Kopf des Kindes.
- Um eine Verletzung des Babys zu vermeiden, fangt es auf, wenn es kommt (oder eure geburtsbegleitende Person tut das).
- Ist das Baby da, muss eventuelle sein Hals von der Nabelschnur befreit werden.
- Bitte durchtrennt die Nabelschnur nicht selbst, das ist Aufgabe der Hebamme oder der ärztlichen Hilfe.
- Die Plazenta, welche in der Nachgeburtsphase kommt, lasst ihr liegen, bis Hilfe eintrifft.
- Legt euer Kind nach der Geburt auf eure nackte Brust, deckt es mit (vorgewärmten) Handtüchern zu und zieht ihm ein Mützchen auf wenn ihr eines habt, denn über den Kopf verliert man am meisten Wärme. Und nun: herzlichen Glückwunsch!
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