Ja, die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Wochenbettbetreuung (ausser Sie sind privat versichert und haben spezielle vereinbarungen).Es ist egal, ... Weiterlesen ...
Kindbettfieber
Infektionen im Wochenbett
Bildquelle: Tatjana Tomsickova/Getty Images
Das Kindbettfieber, auch Puerperalfieber oder Wochenbettinfektion genannt, entsteht im Wochenbett (die erste Zeit nach der Geburt) durch eine Infektion der Gebärmutter und ist nach wie vor eine ernstzunehmende Krankheit. Wie man sie vermeidet, erkennt und behandelt, lest ihr hier.
Kindbettfieber – Inhalt:
Kindbettfieber – wie entsteht es?
Kindbettfieber entsteht durch eine Infektion im Bereich der Gebärmutter, die meist in der Gebärmutterschleimhaut beginnt, sich dann aber auf die Gebärmuttermuskulatur und das umliegende Gewebe ausbreiten kann. Nach dem Ablösen der Plazenta bei der Geburt bleibt eine etwa handtellergroße Wundfläche zurück, über die Bakterien eindringen können. Vor allem wenn Teile der Plazenta im Uterus verblieben sind, ist die Infektionsgefahr erhöht. Aber auch eine Dammnaht oder Kaiserschnittnaht kann sich entzünden.
Der Wochenfluss hat die Aufgabe, gefährliche Erreger stetig aus der Gebärmutter zu spülen. Die Wundflüssigkeit enthält zwar selbst viele Keime, die aber selten infektiös sind. Dennoch kann es dazu kommen, dass sich infektiöse Bakterien im Wochenfluss ansammeln, etwa Streptokokken oder Escherichia coli. Diese Bakterien können über den noch geöffneten Muttermund in den Uterus gelangen, sich vermehren und über Wundstellen eindringen. Auf diese Infektion reagiert der Körper in der Regel mit Fieber – woher das Kindbettfieber seinen Namen hat.
Die Gefahr einer Infektion besteht vor allem, wenn es zu einem Wochenflussstau kommt. Dann nämlich werden die Bakterien nicht ausgespült und der infektiöse Wochenfluss sammelt sich in der Gebärmutterhöhle.
Früher war Kindbettfieber eine häufige Todesursache für Wöchnerinnen. Seit der Erfindung von Antibiotika kann es gut behandelt werden und endet nur noch in den seltensten Fällen tödlich. Allerdings muss Kindbettfieber dennoch rechtzeitig erkannt werden, denn Entzündungen in Gebärmutter und Bauchfell können zu lebensbedrohlichen Blutvergiftungen führen.
Auch heute ist Kindbettfieber also noch eine Krankheit, die ernst genommen werden muss. Die Häufigkeit von Kindbettfieber liegt in Deutschland bei etwa 5 %. Bei einem Kaiserschnitt ist das Risiko etwas höher als bei einer natürlichen Geburt.
Am häufigsten tritt das Kindbettfieber im Frühwochenbett auf, aber auch erst nach sechs Wochen kann es noch vorkommen. Dasselbe gilt für Tot- und Fehlgeburten, denn auch hier liegt eine Wundfläche vor.
Kindbettfieber – Symptome
Das Hauptsymptom von Kindbettfieber ist Fieber über 38 Grad. Hinzu kommen in der Regel Schmerzen im Bauchraum, Benommenheit, Schüttelfrost und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Der Wochenfluss riecht unangenehm. Bei diesen Anzeichen solltet ihr auf jeden Fall umgehend ärztliche Hilfe suchen. Auch Kopfschmerzen sind ein häufiges Symptom bei Kindbettfieber. Weitere Begleiterscheinungen können ein erhöhter Herzschlag, Blutarmut und Schockzustände sein.
Im Krankenhaus kann der Gesundheitszustand überwacht und die Infektion durch Antibiotika behandelt werden. Wenn ihr euer Kind stillt, kann ein stillfreundliches Antibiotikum gewählt werden, welches dem Kind nicht schadet.
Zusätzlich ist die Gabe eines Medikaments für das Zusammenziehen der Gebärmutter möglich, wenn deren Rückbildung unterstützt werden soll.
Zur Vorbeugung gegen Kindbettfieber ist vor allem auf ausreichende Hygiene beim Wechseln der Vorlagen oder beim Gang zur Toilette zu achten. Wird der Intimbereich sauber gehalten, ist das Risiko für eine Infektion gering.
Zudem ist die Unterstützung des Wochenflusses wichtig, denn dieser spült in der Regel schädliche Bakterien aus der Gebärmutter aus. Auf keinen Fall sollten während des Wochenbetts Tampons verwendet werden. Vor allem bei Wochenflussstau ist das Risiko für eine Infektion groß. Bleibt der Fluss länger als einen halben Tag aus, solltet ihr eure Hebamme oder euren Gynäkologen bzw. eure Gynäkologin um Rat fragen, um frühzeitig abzuklären, ob eine Erkrankung vorliegt.
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