Hallo, das Problem ist ja das direkte Licht, das direkt ins Auge strahlt. Falls Sie unbedingt Ihr Kind im Dunkeln fotografieren wollen, würde ich eine Kame... Weiterlesen ...
Die Gefahr von Kinderfotos im Netz
Sharenting
Alle wichtigen Infos zum Thema "Sharenting":
Was ist Sharenting?
Sharenting ist eine Wortkombination aus den englischen Wörtern „share“ (teilen) und „parenting“ (erziehen). Es beschreibt das Verhalten von Eltern, die ständig Fotos von ihren Kindern schießen und diese direkt in den Sozialen Netzwerken öffentlich teilen oder via Messenger an Verwandte, Freunde oder Bekannte senden. Im Grunde werden damit keine schlimmen Absichten verfolgt. Als Eltern möchte man die schönen und lustigen Bilder der eigenen Kinder einfach gerne teilen. Aber die Gewerkschaft der Polizei und das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) warnen vor Folgen, die man nicht mehr überblicken kann. Auch Promis wie Oliver Pocher und dessen Frau Amira sowie Wilson Ochsenknecht und die Bloggerin Toyah Diebel setzen sich dafür ein, Eltern auf die Gefahren vor Missbrauch im Netz zu warnen.
Welche Gefahren birgt Sharenting?
Wer die Fotos schießt, hat auch die Bildrechte – soweit die Theorie. Doch wer Bilder auf WhatsApp, Instagram, Facebook und Co. teilt, gibt die Rechte über die Bilder aus der Hand. Dies ist in den Nutzungsbedingungen der Sozialen Medien festgelegt, die man bestätigen muss. Deshalb kann man auch nicht mehr kontrollieren, was damit geschieht. Bilder können kopiert und weitergeteilt werden und verbreiten sich so vielfach im World Wide Web. Selbst bei Bildern, die im privaten Chat an Bekannte gesendet werden, verliert man die Kontrolle. Zum einen haben die Sozialen Netzwerke auch hier die Nutzungsrechte an den Bildern und können sie kostenlos verwenden. Aber auch der Bekannte kann die Fotos unbehindert kopieren und teilen.
Durch diese unkontrollierte Streuung können Pädophile und Stalker an diese Bilder gelangen. Selbst ein vermeintlich harmloses Bild kann von einem Pädophilen mit einem entsprechenden Text in einen pornographischen Zusammenhang gesetzt werden. Zudem sammeln Pädophile die Bilder und teilen sie in ihren Netzwerken. Stalker verbinden dann diese Bilder mit weiteren Informationen, um so an die Kinder heranzukommen.
Eine besondere Gefahr besteht deshalb, wenn personenbezogene Daten mitveröffentlicht werden, wie der Wohnort, die Kita oder die Schule. Auch wenn die Eltern das Alter ihrer Kinder oder deren Hobbys unter die Bilder schreiben, kann ein umfassendes Persönlichkeitsprofil erstellt werden. Die Stalker wissen somit nicht nur, wo das Kind wohnt oder zur Schule geht, sondern auch, was es gerne macht oder isst.
Die Gewerkschaft der Polizei warnt sogar davor, dass selbst verpixelte Kindergesichter zurückgerechnet werden können und auch ein Foto des Kindes von hinten genug Auskunft über Geschlecht und Alter gibt.
Schließlich muss man auch bedenken, dass das, was man als Eltern als süß empfindet, für die Kinder später außerordentlich peinlich sein könnte. Egal, ob es das breiverschmierte Gesicht oder der erste Gang aufs Töpfchen ist. Zudem können Kinder später aufgrund solcher Bilder zu Mobbingopfern werden.
Wie ist das Bewusstsein für die sozialen Medien und deren Gefahren?
Eine Studie vom DKHW zur Medienerziehung hat Anfang 2019 ergeben, dass die sozialen Medien fester Bestandteil im Leben von Familien sind. So kommunizieren die meisten Familienmitglieder z.B. über Messenger wie WhatsApp. Interessant ist, dass Facebook eher als öffentlich und WhatsApp eher als privat wahrgenommen wird.
In der Studie wurde außerdem herausgefunden, dass die meisten Kinder es nicht so gut finden, wenn viele Bilder von ihnen veröffentlicht werden. Die Kinder haben dabei teilweise andere Vorstellungen von ihrer Privatsphäre als ihre Eltern.
Eine Umfrage unter den babyclub.de Userinnen und Usern hat dagegen ergeben, dass die Mehrheit es verantwortungslos findet, Bilder von den eigenen Kindern öffentlich zu teilen und es daher nicht macht.
Wie ist die Rechtslage?
Jedes Kind hat selbstverständlich ein Recht auf Privatsphäre. Allerdings obliegt den Eltern die Sorgepflicht und sie können deshalb entscheiden, ob und welche Bilder veröffentlicht werden. Spätestens nach der Vollendung des 16. Lebensjahres muss das Kind seine Einwilligung zur Veröffentlichung von Fotos geben. Bis dahin sollten Eltern verantwortungsvoll mit diesem Recht umgehen.
Zudem können Kinder ihre Eltern später für die Verletzung der Privatsphäre verklagen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen die Eltern dann alle Bilder aus den Sozialen Medien entfernen.
Wie kann man sich vor einem Missbrauch schützen?
Das DKHW und die Gewerkschaft der Polizei haben dazu konkrete Tipps herausgegeben:
- Erst nachdenken, dann posten: Muss das Foto wirklich in den sozialen Medien geteilt werden? Überlegt euch, ob es tatsächlich notwendig ist, das Gesicht des Kindes zu zeigen. Würdet ihr wollen, dass solch ein Foto auch von euch veröffentlicht wird?
- Auf keinen Fall sollten Nacktfotos oder andere Bilder der Kinder in unangemessenen Situationen veröffentlicht werden.
- Gebt keine personenbezogenen Daten, wie Wohnort, Kita oder Schule bekannt.
- Das Kind, wenn möglich, nach seinem Einverständnis fragen.
- Immer wieder die Privatsphäre-Einstellungen kontrollieren.
- Stoßt ihr selbst auf unangemessene Posts, meldet dies bei der Internet-Beschwerdestelle.
- Wer gar kein Risiko eingehen will, verzichtet am besten komplett darauf, Bilder der Kinder in den Sozialen Netzwerken zu teilen, auch nicht in privaten Chats.
Wichtig ist am Ende doch eigentlich, dass man eine tolle Zeit mit seinen Kindern hat. Also einfach mal öfter das Handy weglegen und stattdessen zum Kind in den Sandkasten steigen – denn schöne Erinnerungen kann niemand Fremdes klauen und weiterteilen.
- Übersicht: Recht und Rat
- Übersicht: babyclub.de
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