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Osterhase, Osterei und Osterfeuer
Ostern ist der wichtigste christliche Feiertag im Jahr und kommt mit zahlreichen Traditionen wie dem Osterfeuer, dem Eierfärben oder dem Osterhasen daher. Von Kind an gelernt übernimmt man diese Traditionen meist, ohne genau zu wissen woher diese überhaupt kommen. Doch keine Sorge! – Im nachfolgenden Artikel werden die bekanntesten Ostertraditionen und ihre Herkunft erklärt.
Osterhase, Osterei und Osterfeuer – ein typischer Osterbrauch
Noch bis zum 16. Jahrhundert wurden die Ostereier je nach Region und Brauchtum auch von anderen Tieren gebracht: In Österreich, Schleswig-Holstein, Sachsen, Thüringen und Bayern brachte lange Zeit der Storch die Ostereier. In der Schweiz kam zu Ostern der Kuckuck und in Böhmen der Hahn. Und in Westfalen war stellenweise sogar der Fuchs der Eierbringer.
Warum man sich für den Osterhasen entschieden hat, liegt an verschiedenen Aspekten. Einerseits ist der Hase (neben dem Ei) das Symbol der Ostara, der Frühlingsgöttin. Im Mittelalter war der Hase das beste Zeichen dafür, dass der Winter endlich vorbei war. Denn er bekam als erstes Tier nach einem langen Winter seine Jungen. In der griechischen Mythologie hat Aphrodite, die Göttin der Fruchtbarkeit, ebenfalls als Symbol den Hasen. In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus.
Ein anderer Ansatz ist der Mondkalender: Das Osterfest basiert auf dem Mondkalender und wird am ersten Vollmond nach Osterngefeiert. Und da der Hase als Mondtier gilt, ist er ein Symbol für dieses Fest. Wenn man in den österlichen Vollmond schaut, kann man mit viel Phantasie sogar einen liegenden Hasen erkennen. In unserem Breiten liegt der "Mondhase" schräg auf dem Kopf.
Um die Eier haltbar zu machen, kochte man sie in durch Pflanzenteile gefärbtem Wasser. So konnte man sie später von den rohen Eiern unterscheiden. Man lagerte die "bunten“ Eier und bemalte sie, um sie anschließend samstags in der Kirche weihen zu lassen und nach der Osterzeit zu essen.
Das Ei gilt als Symbol des Lebens, der Fruchtbarkeit und der Erneuerung. Schon vor 5000 Jahren wurden in China bemalte Eier zum Frühlingserwachen verschenkt. Wie für die Ägypter und Germanen waren die Eier Symbole der Fruchtbarkeit. Es ist heute noch chinesischer Brauch, einem werdenden Vater ein rotes Ei zu schenken, wenn man diesem einen männlichen Nachkommen wünscht. Ein rotes Osterei soll drei Tage Glück bringen, ein blaues hingegen Unglück.
Die wohl berühmtesten Ostereier sind die von Zar Alexander III. von Russland. Die von ihm beauftragten Eier wurden reich verziert und mit Juwelen bestückt. Von diesen Kostbarkeiten gibt es heutzutage noch um die 40 Stück. Das teuerste Osterei wurde vor einigen Jahren für 2,5 Millionen Euro versteigert.
Die beim Bemalen verwendeten Farben haben in der Osterzeit folgende Bedeutung:
rot | symbolisiert den Opfertod Jesu |
gelb | steht für den Wunsch nach Erleuchtung und Weisheit |
weiß | steht für Reinheit |
grün | steht für Jugend und Unschuld |
orange | steht für Kraft, Ausdauer und Ehrgeiz |
In Westfalen kennt man das Osterfeuer bereits seit dem 17. Jahrhundert. Im Harz wird das Osterfeuer „Ostermeiler“ und in Nordfriesland „Biikebrennen“ genannt. In Bayern ist das Osterfeuer auch Judas- oder Jaurusfeuer bekannt.
In der Osternacht war es katholischer Brauch, ein kleines Feuer zu entfachen: das Osterfeuer. Es versammelte sich die Gemeinde und der Priester entzündete die Osterkerze, die Licht in die dunkle Welt bringen sollte. Diese brennende Kerze versinnbildlichte Christus als Licht der Welt. Im Allgemeinen sollten die Osterfeuer den Winter vertreiben. Man glaubte, dass der Feuerschein eine reinigende Wirkung auf die Umwelt hatte und die Asche die keimende Saat vor bösen Einflüssen schützte. Osterfeuer sind ein Symbol für die Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte.
Heutzutage haben sich die verschiedenen Osterbräuche untrennbar miteinander vermischt. Jeder von uns kennt den Osterhasen, die Ostereier und das Osterfeuer. Nur wenige wissen jedoch woher die Traditionen wirklich kommen und in was sie ihren Ursprung haben. Und das obwohl Ostern für gläubige Christen bedeutsamer ist als Weihnachten.
Wir wünschen allen eine schöne, österliche Frühlingszeit!
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