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  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Eintrag vom 16.11.2005 11:58
    Hallo, ich habe ein wenig in den ganzen Beiträgen geschmökert und muss einmal eine provokante Frage stellen: Glaubt ihr nicht, dass diese ganzen Untersuchungen (Fruchtwasser etc.), Messungen usw. zum Teil nicht übertrieben sind? Manchmal denke ich, weil es immer wenigere Schwangere gibt, neigen die Ärzte zu übertriebenen Untersuchungen – man kann da auch "Geldmacherei" unterstellen. 10 x Ultraschall, wovon 7 x zu bezahlen ist usw., Frauen Ende 20, Anfang 30 dermaßen Angst vor Erbkrankheiten zu machen, dass sie alle Untersuchungen an sich machen lassen? Ich bin 34 vertraue in die Natur und möchte mich nicht davon einschüchtern lassen, dass das Baby vielleicht 3 mm zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn oder wie auch immer ist...

    Nicht falsch verstehen - ich nehme auch alle Vorsorgeuntersuchungen wahr und bemühe mich, gesund zu leben etc. aber die Ängste, die zum Teil geschürt werden, machen mich richtig wütend, denn es wird immer mit dem schlechten Gewissen der Mütter agiert - sie wollen doch das Beste für Ihr Kind, oder? Natürlich will ich das - aber ich habe es satt, dass andere die Kontrolle über mich und meinen Körper übernehmen! Was sagt ihr dazu?
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 16.11.2005 17:22
    Hallo Elke!
    ich stimme dir zu 100% zu!!!!
    Es ist nur meist sehr schwer, gegenüber den "Göttern in weiß" (es gibt natürlich wunderbare Ausnahmen) einen weniger medizinisch-technisch kontrollierenden Standpunkt zu vertreten, v.a. wenn Komplikationen, Unklarheiten, Fragen,..... auftauchen, die man selbst nicht wirklich einschätzen kann.
    Auch mich machen solche Verunsicherungen und das Schüren von Ängsten enorm wütend. Obwohl ich selbst einen relativ stabilen Standpunkt habe, passiert es doch immer wieder, dass ich irgendwie in die medizinische Maschinerie gerate und mich verunsichern lasse.
    Bitte auch mich nicht falsch verstehen - auch ich nehme medizinische Vorsorge ernst , aber es ist sehr schwer einen Arzt zu finden dem man auch wirklich vertrauen KANN!
    Gruß Nia
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 18.11.2005 15:49
    Hallo Elke,

    ich vertraue auch auf die Natur. Leider kann man Chromosomenfehler aber nicht durch gesunde Lebensweise oder von Natur aus ausschließen. Deshalb habe ich (36) auch eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Die ganzen anderen Tests (Triple Test etc.) habe ich mir gespart, da ich sowieso von vornherein die FWU machen wollte. Wie oft man Ultraschall machen läßt, bestimmt man doch selbst. Da das für die Kleinen eine Lärmbelastung ist, beschränke ich das auf maximal 5 mal. Die Feindiagnostik finde ich wichtig, weil man Organfehler frühzeitig erkennen und behandeln kann. Natürlich nimmt man auch gerne Vorsorgemöglichkeiten in Anspruch, die kostenlos sind (z.B. ph-Handschuhe), aber ich muß auch nicht alles haben. Ansonsten lasse ich mir von meinem Arzt immer genau erklären, was wozu notwendig ist - und entscheide selbst. Und ein schlechtes Gewissen lasse ich mir sowieso nicht einreden, denn es ist MEIN Kind und da es bisher von den Werten über dem Durchschnitt liegt und mopsfidel ist, habe ich auch keinen Grund dazu ;-).
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 18.11.2005 19:42
    Hallo! Ich war zwar noch lange nicht "spätgebährend", als ich meinen Sohn bekam, ich kann aber verstehen, daß man alle Möglichkeiten ausnutzt, wenn man zu einer Risikogruppe gehört. Es ist zwar gut und schön, wenn man auf die Natur vertraut, aber die Natur hat eigentlich nicht vorgesehen, daß Frauen erst mit Mitte/Ende dreißig ihr erstes Kind bekommen. Auch würden Frauen in der dritten Welt sich z.B., wären sie in dieser Situation, bestimmt an den Kopf fassen und sich fragen, warum man nicht die Möglichkeiten nutzt, wenn man sie hat. Letztendlich ist es natürlich, wie immer, jedem selbst überlassen.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 20.11.2005 14:37
    Hallo,
    zumindest mir geht es nicht darum, sinnvolle medizinische Möglichkeiten abzulehnen, sondern vielmehr darum, dass Frauen durch zu viel Überwachung, Kontrolle,... verrückt gemacht werden. Es hängt dann natürlich auch vom Frauenarzt ab, wie er mit unklaren Befunden umgeht, bzw. ab wann Befunde als unklar oder sogar kritisch beurteilt werden. Ich habe selbst viele Erfahrungen machen müssen und kenne auch sehr viele, die einfach nur verunsichert wurden, obwohl doch alles in Ordnung war. Ich bin eben auch überzeugt, dass das Ungeborene solche Ängste derr Mutter mitbekommt und es ärgert mich eben, wenn dann eine völlig normale und gesunde Schwangerschaft auf einmal so ein beklemmendes Begleitgefühl bekommt. Man kann wenn man möchte fast immer etwas finden was genauer überwacht werden sollte. Und in den allermeisten Fällen kann man doch sowieso nichts machen außer abwarten.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 21.11.2005 13:12
    Hallo Juliana,

    Du hast recht : Ich habe die Möglichkeit genutzt, als ich sie hatte - nämlich genau jetzt. Natürlich hätte ich rein biologisch schon vor 15 Jahren die Möglichkeit gehabt, aber für mich waren Studium und ein guter Job wichtiger. Außerdem hat man nicht zu jeder Zeit den passenden Mann zum Kind ;-). Und selbst manche Frauen in der 3. Welt haben heute einen Job, der sie 10 bis 12 Stunden in Anspruch nimmt und die Traditionen verschiebt. Spätgebährende sind zwar heute viel gesünder, aber das Risiko für genetische Fehler sinkt nicht parallel dazu. Umso wichtiger finde ich die Möglichkeiten der Vorsorge. Daß man mit der Angst auch viel Geld machen kann, ist klar, aber man hat heute auch die Chance, sich über alles zu informieren und selbst einzuschätzen, was man braucht. Das Kind merkt von der Angst und dem Streß der Mutter nur dann etwas, wenn sich die Herzfrequenz (über längere Zeit) und die Hormone der Mutter verändern - und das sollte nur in Extremsituationen passieren.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 26.12.2005 11:42
    Hallo, möchte auch noch meinen Beitrag loswerden. Also einige Untersuchungen haben schon ihren Sinn, bei mir z. B. lag öfter ein Eisenmangel vor, der so rechtzeitig erkannt werden konnte. Was ich unsinnig finde sind die US-Untersuchungen in den ersten beiden Schwangerschaftsmonaten, da der Zeugungstermin ja nie 100% bestimmt werden kann. Wenn ich dann in der Hebammensprechstunde so oft lese, dass Frauen total verunsichert ist, weil die Ärzte angebliche Fehl- oder Nichtentwicklungen der Babies in so frühem Stadium erkennen wollen und dann Druck auf die Frauen ausgeübt wird, sich einer "Behandlung" zu unterziehen, die meist ein Abbruch sein soll, dann möchte ich lieber abwarten. Bei meinen ersten beiden Schwangerschaften hatte ich immer im Gefühl, du bist schwanger, und habe dann noch mal 4 Wochen gewartet, bis ich zur Ärztin bin, ich würde es in einer neuen Schwangerschaft wieder so machen. Auch die Fein-US-Untersuchung hat seinen Eindruck hinterlassen, der Arzt hatte so ein Formular vorgelegt von wegen, im Falle von Krankheiten, und als ich ihm dann sagte, dass ein Abbruch für mich nicht in Frage käme, auch nicht bei Behinderungen, war er überrascht und meinte, das wäre selten. Also dass Untersuchungsergebnisse im negativen Fall nicht dazu führen würden, dass die Frauen abtreiben. Das hat mich doch sehr nachdenklich gestimmt. Mein Fazit: wenn ich weiß, dass bestimmte Komplikationen vorliegen könnte, wenn man evtl. erblich vorbelastet ist, kann man das tun, man kann es aber auch lassen.
    Ciao Rabia
    Antwort

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