Hallo, unser Sohn wird nächste Woche 3 Monate und wir stehen vor der ersten Impfung. Da ich mir unter der sog. 6-fach Impfung nicht viel vorstellen konnte, habe ich mich begonnen mit dem Thema auseinanderzusetzen und bin mittlerweile total verwirrt. Es gibt soviele Vor- und Nachteile und ich habe das Gefühl, egal wie man sich entscheidet: Es ist falsch.
Aus diesem Grunde wende ich mich heute an Euch und würde mich freuen, wenn ich Eure Meinungen und Erfahrungen hören würde. Kann man es verantworten ein Kind nicht impfen zu lassen um es vor einem Impfschaden zu schützen. Oder ist es verantwortungslos wenn man riskiert, dass ein Kind die Masernviren oder andere einfängt. Auch hier können ja erhebliche nebenwirkungen eintreten? Was ich sehr traurig finde ist, dass ich noch niemanden gefunden habe, der einem urteilsfrei gegenübertritt und einen wirklich einmal aufklärt, welche Risiken auf welcher Seite stehen und welche Vorteile. Ich freue mich auf viele Antworten und bedanke mich schon einmal im Voraus :-) Liebe Grüße von Sarah
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Impfen, nur ein kleiner Nadelstich?
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Eintrag vom 29.11.2007 15:30Antwort
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Kommentar vom 29.11.2007 20:15hallo sarahAntwort
gleich im vorraus möchte ich dir sagen das ich in jeder lage FÜR das impfen bin. ich habe bereits eine zweijährige tochter und habe ihr alle vorgeschriebenen als auch freiwilligen impfungen geben lassen. sicher besteht immer ein gewisses risiko aber in der statistik sind die kinder die nach dem impfen erkranken verschwindend gering. wenn man sich dagegen mal die schwere´n erkrankungen ungeimpfter kinder ansieht ist das schon beängstigend. außerdem finde ich man steht als eltern unter enormen druck, kindern mit typischen kinderkrankheiten aus dem weg zu gehen. bloß wie will man das denn realisieren? gerade im kindergarten. das wäre mir ehrlich gesagt zu heikel. bekomme in den nächsten tagen mein zweites kind und würde auch wieder alles genauso machen. hoffe ich konnte dir etwas helfen. -
Kommentar vom 06.12.2007 08:38Wie hoch ist denn die rate der "Schweren Krankheitsverläufe"?Antwort
Die ist genauso gering, wie die der Impfschäden, aber die werden schneller erfasst, als ein Impfschaden überhaupt anerkannt wird. Da gibt es Fälle von Impfgeschädigten, die schon seit 10 jahren darum kämpfen, dass sie anerkannt werden.
Ich bin dafür, dass man sich mit dem Thema unbedingt auseinander setzten sollte und nicht bedingungslos alles seinen Kindern impfen muss! Und vor allem nicht im ersten Lebensjahr. Nur ein Beispiel: inder 6- fach Impfung ist ua. Hepatitis Impfe enthalten, das Risiko, dass ein Baby sich damit ansteckt ist fast null, es sei denn, die Mutter selbst hat Hepatitis, aber auch dann wird sofort nach der Geburt geimpft.
Sonst kann man sich erst über den Geschlechtsverkehr anstecken, oder man arbeitet im Krankenhaus mit Risikopatienten.
Ich finde es wichtig, genau hinzusehen und abzuwägen, wann welche Impfung sinnvoll ist. Du kannst dein Kind mit 9 Monaten immernoch gegen Tetanus und Diphterie impfen lassen.
Kinderkrankheiten sind auch erst ein Thema, wenn dein Kind viel Kontakt zu anderen Kindern hat. Wärend der Stillzeit, ist es eh dagegen geschützt. Aber das ist hier jetzt alles sehr oberlächlich. Du musst da deinen eigenen Weg finden.
LG -
Kommentar vom 06.12.2007 09:38Ich möchte mich hier in allererster Linie als Impfbefürworterin melden und gleich mit einem kleinen Ammenmärchen aufräumen: Stillen schützt in KEINSTER Weise vor den beimpfbaren Krankheiten. Wahr ist nur, daß das Risiko für Stillkinder geringer ist. Ich kann Bedenken hinsichtlich der frühen Impfungen verstehen, gerade auch was die Hepatitis anbelangt, aber man sollte sich vielleicht überlegen, daß dieser frühe Impftermin vielleicht einen Grund hat. Die StIKo gibt nämlich nur dann Impfempfehlungen raus, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Impfschadens WESENTLICH geringer ist, als das Auftreten von Komplikationen im Krankheitsfall. Die Impftermine werden anhand von Daten errechnet, die das Alter beinhalten, wo die entsprechenden Krankheiten erstmalst oder vermehrt auftreten. Ich möchte Mirlynn widersprechen, was das "einfangen" von Hepertitis anbelangt; ja, hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr und Kontakt mit Risikopersonen, aber es gibt auch einen kleinen Anteil von Patienten, die leider auch auf anderem Wege anstecken.Antwort
Jetzt muß ich meine Rede leider unterbrechen, da ich soeben kurzfristig eine Termin reingeknallt bekommen habe, ich melde mich dann heut Nachmittag nochmal.
LG -
Kommentar vom 06.12.2007 11:29Eigentlich ist größtenteils alles schon gesagt ich bin auch auf jeden Fall für alle Impfungen.Antwort
Allerdings wollten wir unserer Tochter nicht gleich die 6er Impfung 2mal verpassen sodass wir mit dem arzt gesprochen haben und wir diese immer aufteilen sie bekommt jetzt immer ne 3er dosis und 4 wochen später die andere.
Sie hat beim ersten mal bisschen schlapp gewirkt (was aber völlig normal ist) und seitdem die Impfungen aufgeteilt werden merkt man ihr überhaupt nichts an :-)
Lg
Jenny -
Kommentar vom 06.12.2007 14:07Wie versprochen nun der zweite Teil meiner Rede :-)Antwort
Igerschneuzchen und Mirlynn haben zwei gute Alternativen genannt, die Impfungen aufteilen (was allerdings eine höhere Dosis der Trägerflüssigkeit nach sich zieht) oder erst mit 9mon impfen. Du kannst auch die Hepatitis-Impfung weglassen und nimmst erstmal eine Fünferkombi, um zu einem späteren Zeitpunkt Hepatitis A+B in Kombination zu impfen. Das machen übrigens recht viele.
Nun noch einmal zu Mirlynn; meine beste Freundin hat Statistik mit Nebenfach Pharmazie studiert und ihre Diplomarbeit indirekt zu diesem Thema geschrieben. Seit 1994? (weiß ich jetzt nicht mehr so genau) gibt es eine Meldepflicht für Vorkommnisse, die im Zusammenhang mit Impfungen stehen könnten. Selbst wenn man ALLE diese Vorkommnisse den Impfschäden zuordnet und das ganze dann statistisch auswertet, liegt das Verhältnis von krankheitsbedingten Folgeschäden zu Impfschäden noch immer bei 250:1. D.h. auf einen Impfschaden kommen 250 krankheitsbedingte Folgeschäden. Seit meine Freundin das Ergebnis ihrer Diplomarbeit mal mit mir besprochen hat, bin ich ehrlich der Meinung, ImpfGEGNERN sollte das Sorgerecht entzogen werden.
Das Thema Masern muß ich dann heute Abend fortsetzen, aber denke daran, es gibt für alle Empfehlungen einen Grund :-) -
Kommentar vom 06.12.2007 17:24So, und nun zu den Masern :-)Antwort
Viele Leute meinen ja, Masern seien ja nicht so schlimm, die kann man die Kinder ruhig durchmachen lassen, bzw die Kinder werden erst im Schulalter geimpft. Nun, gerade zu Masern liegen sehr lange Studienreihen vor, mit folgendem Ergebnis: Sterblichkeitsrate unbehandelt 25%; behandelt 0,005-2% (studienabhängig); Todesfälle nach Impfungen unter 0,000001, kein nachgewiesener Fall in Deutschland (und jetzt bitte keine Verschwörungstheorien entwickeln). Je jünger die Kinder sind, die Masern bekommen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit einer sogenannten Enzephalitis, die spät erkannt wird (ofr treten die ersten "richtigen" Anzeichen erst nach zwei bis vier Jahren auf!!!) und durch den Gehirnzellenabbau IMMER tödlich endet. Deswegen gibt es seit 2001 auch eine Meldepflicht bei Masern.
Vor zwei Jahren kam es in Duisburg? zu einer regelrechten Epidemie (über 200 Fälle); Folgen bis heute: Mehrere schwer verlaufende Lungenentzündungen mit bleibenden Schäden, ein nachgewiesener Gehörverlust, sowie zwei tote Babies und zwei, die demnächst sterben werden. Das traurige daran war, daß drei dieser Kinder von den Eltern geimpft worden wären, wären sie nur alt genug gewesen. Das vierte wurde von der eigenen Mutter angesteckt, die der Meinung war, Impfen vielleicht, aber gegen Masern??? Sind doch nicht so schlimm.
Deshalb wurde bei Masern das Impfalter jetzt auch runtergesetzt, denn Enzephalitis kann durch den Impfstoff nicht hervorgerufen werden. Ich werde mein Kind zum frühstmöglichen Zeitpunkt gegen MMR impfen lassen. Solltest Du der Meinung sein, der alten Impfempfehlung folgen zu wollen, auch ok. Aber warte bitte nicht bis zum Schulalter, dann kann es für Dein Kind und /oder die Menschen in Deiner Umgebung zu spät sein.
Jetzt ist aber genug, ich glaube, meine Texte grenzen fast schon an Indoktrinierung :-) Viele liebe Grüße zum heutigen Nikolaus -
Kommentar vom 06.12.2007 17:29Ach doch noch was :-)Antwort
Auf ARTE lief vor kurzem ein ganz ausgewogener Bericht zu diesem Thema, u.a. kam dort auch eine Mutter zu Wort, die ihr Kind durch eine Gehirnschwellung verloren hatte, die man wohl auf die Sechsfachimpfung zurückführen könnte. Sie sagte, daß sie ihr nächstes Kind trotzdem wieder nach dem Impfplan impfen lassen würde. Diese Frau verdient meine Hochachtung. -
Kommentar vom 06.12.2007 18:15Ich sage ja auch nur, dass man sich auf jeden Fall damit befassen muss. Den Bericht habe ich übrigens auch gesehen und darin wurde auch gesagt, dass die genauen Zahlen von Impfschadensfällen eben nicht bekannt sind, wegen eben den langen anerkennungs Verfahren. In der TAZ stand auch ein interressanter Bericht über die Pharmalobby und STIKO. Interessant ist auch mal die andere Seite zu betrachten, die der Impfgegner und dann kann man sich sein Urteil bilden, denn nur wenn man beide Seiten kennt, kann man sich frei Entscheiden. Deine Möglichkeiten finde ich gut. Ich bin kein Gegner aber auch kein bedingungsloser befürworter. LGAntwort
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Kommentar vom 07.12.2007 12:12Hallo,Antwort
vielen Dank für Euren vielen und ausführlichen Meinungen und Berichte. Auch wir haben den Bericht in Arte gesehen und ich habe mich weitergehend ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt.
Mein Mann und ich sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir Impfen generell sehr wichtig finden aber den Zeitpunkt im 4. Monat zu früh. Wir haben den Termin am 17.12. und ich werde mit dem Kinderarzt über die Möglichkeit sprechen, die 6-fach Impfung erst mit 9 Monaten durchführen zu lassen. Die Hepatitis B werde ich weglassen, da ich dieses Risiko der Ansteckung als zu gering erachte... Ich hoffe, dass der Arzt diese Entscheidung mitträgt und uns nicht verurteilt, denn ich habe oft gehört, dass dies der Fall ist.
Ich bin trotzallem der Meinung, dass es wichtig ist, sich mit dem Thema kritisch auseinanderzusetzen. Denn es gibt Fakten die belegen, dass die Impferei eben nicht nur ein kleiner Nadelstich ist. Es kann zu Komplikationen und im schlimmsten Fall auch zu Schäden kommen. Wir für uns haben die Risiken auf beiden Seiten abgewogen und uns für das Impfen zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Trotzdem würde ich nie jemanden verurteilen der sich dagegen entscheidet. Ich hoffe, dass unser kleiner Wurm die Impfung später gut verkraftet und wegstecken kann.
Ich kann nur wiederholen, dass ich es schade finde so wenigen urteilsfreie Menschen zu treffen um mit ihnen dieses Thema zu diskutieren. Sowohl die Gegner als auch die Befürworter sind in ihrer Meinung sehr festgefahren und urteilen meiner Meinung nach schnell und hart. Theoretisch kann in beiden Fällen etwas passieren und ich kann nicht sagen was ich schlimmer fände. Wichtig ist nur, dass man hinter seiner freien Entscheidung stehen kann.
Liebe Grüße, Sarah -
Kommentar vom 07.12.2007 13:19Hallo Keks, Deine Entscheidung ist gut, wie ich schon geschrieben habe, ist das durchaus eine relativ häufig getroffene.Antwort
Ich vergleiche Impfen immer mit Autofahren, wenn ich aufpasse, kann trotzdem was passieren, passe ich nicht auf, dann muß nicht unbedingt was passieren. Aber wenn ich mein Auto mit voller Fahrt gegen einen Baum setze, dann bin nur ich betroffen, rase ich damit über einen Platz voller Menschen, dann leider auch sie. Ein anderes Kind zu "verletzen" weil man selbst einige Empfehlungen wissentlich nicht beachtet, erfüllt den Tatbestand der Körperverletzung, stirbt dieses andere Kind, ist das Totschlag. Doch bei ansteckenden Krankheiten die beimpfbar sind, käme kein Anwalt auf die Idee, Klage einzureichen.
Sprich mit Deinem KA, wie gesagt, Deine Entscheidung ist vielleicht nicht ideal, aber sie ist gut. Und sollte der der Arzt komisch reagieren, dann suche Dir einen anderen.
Alles Gute für die Zukunft, möge Euer Weg der richtige Sein. -
Kommentar vom 07.12.2007 23:20Halli hallo,Antwort
ich hatte ganz am anfang mal was zu diesem thema geschrieben und mir jetzt grad die restlichen berichte durch gelesen. bin mir nicht ganz sicher wie ich meine meinung richtig rüber bringe. also ich war mit meiner tochter sehr viel unterwegs als sie sehr klen war (babymassage, babyschwimmen etc...) und in einigen dieser kurse waren auch kinder die nicht geimpft waren. so leit es mir tut aber ich habe systematisch versucht mein kind von diesen kindern fern zu halten, weil ich echt fand das es unverantwortlich ist, sein kind nicht zu impfen. ich bin da echt der gleichen meinung wie rabenmama. impfen sollte pflicht sein. aber wahrscheinlich ist das auch so ein bevölkerungsteilendes thema wie das rauchen. und es ist wirklich so das, dass stillen NICHT vor allen krankheiten schützt gegen die man impft. das wäre zwar prima aber dem ist leider nicht so. LG ELA -
Kommentar vom 09.12.2007 09:56Das mit dem Stillen habe ich auch nicht auf alle Krnkheiten bezogen, wenn du genau gelesen hättest. Kinderkrankheiten, wie die Masern, Mumps, Röteln und Windpoken, wenn sie die Mutter selbst durchgemacht hat, geben dem Baby, bei vollem Stillen bis ca dem 9. Lebensmonat einen relativ sicheren Schutz. Wenn die Mutter allerdings selbst geipft ist, besteht dieser Schutz nicht. Desshalb ist der Eingriff einer Ipfung eigentlich auch ein Eingriff in die von der Natur aufgebaute Schutzeinrichtung des menschlichen Körpers. Desshalb sind die Kinderkrankheiten auch erst ab dem 11. Monat angesetzt. Wenn aber alle Menschen einer Bevölkerung geimpft sind, dann müssten deren Kinder schon zu Anfang ihres Lebens, also so wie bei der 6- Fach Impfung, auch gegen diese Krankheiten geimpft werden. Das würde bedeuten, dass man eine 11 oder 12 fach Impfung empfehlen müsste. In den USA zB hat es schon in den 80er Jahren eine Impfpflicht gegeben, und die Masern sind dort nicht ausgerottet, wie man erhofft hatte. Das gleiche gild für den Keuchhusten. Da hat selbst die STIKO zugegeben, dass sie sich nicht genau erklären können, wie es dazu kommen kann, dass komplett geimpfte an Keuchusten erkrankt sind. (Habe ich auf der Website des Robert- Koch- Institutes gelesen) Aber ich möchte damit nur sagen, dass auch das Impfen kein 100% Schutz vor den Krankheiten bietet und es noch so viel mehr Krankheiten gibt, die wir unseren Kindern ja auch nicht ersparen können. Ich wünschte man könnte Kinder gegen Armut, gegen soziale Ausschließung und Bildungsungerechtigkeit Impfen. Sorry, aber bin im Moment mit anderen Dingen zu beschäftigt, dass ich manchmal etwas emotional werde. Ich finde deine Entscheidung gut Keks. LGAntwort