Hallo ihr Lieben,
ich schreibe zum ersten mal in ein Forum, aber ich weiß langsam nicht mehr weiter. Am 16.05.17 kam unser Schatz zur Welt, nach einer komplikationslosen Schwangerschaft. Nach 33 Stunden Geburt wurden die Hebamme, Stationsärztin und der Oberarzt panisch. Ich hatte einen Geburtsstopp, trotz vollständig geöffneten Muttermund. Die Ärzte lagen auf meinem Bauch und haben versucht unser Baby nach unten zu schieben, erfolglos. Die Ärztin setzte dann die Saugglocke an, aber das hat leider auch nicht funktioniert. Als dann alle Geburtshelfer anfingen zu tuscheln und die Hebamme fragte, ob unser Baby schon tot sei wurde ich extrem panisch und hatte unglaubliche Angst. Keiner redete mit mir oder gab mir zu verstehen, was ich machen sollte. Der Arzt setzte dann die Zange an und schrie mich an ich solle jetzt endlich den Mund halten, schnitt mir den Damm auf und riss mir mein Baby raus.
Als er dann endlich da war konnte ich mich nicht mal freuen. Ich war so erleichtert, dass die Geburt vorbei war, aber Freude konnte ich nicht empfinden.
Seit dem ist alles anders. Unser Sohn ist gesund und ich liebe ihn über alles und bin unendlich stolz, aber wenn ich über die Geburt nachdenke kommen mir sofort die Tränen.
Das ich die Geburt noch nicht verarbeitet habe, weiß ich, aber ich habe wirklich das Gefühl, dass mir die Arzt mit der Zange auch mein Herz rausgerissen hat. Ich bin so kalt geworden, auch gegenüber meinem Mann und die Ehe leidet sehr darunter. Ich bin überhaupt nicht mehr belastbar und gehe sofort an die Decke und kann keine normale Diskussion mehr führen, ohne das ich mich sofort angegriffen fühle. Vielleicht weiß jemand, was ich machen kann oder hat selber Erfahrung mit einem Geburtstraume :(
Vielen Dank schon mal!
My Babyclub.de
Durch Zangengeburt ein anderer Mensch geworden
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Eintrag vom 13.10.2017 11:35Antwort
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Kommentar vom 13.10.2017 13:18Liebe Theresa,Antwort
zuerst einmal tut es mir sehr leid, dass Du diese Erfahrung machen musstest und dass es Dir nun so schlecht geht...
Ich hatte zwar keine Zangengeburt, jedoch den Einsatz der Saugglocke. Meine Schwangerschaft war leider alles andere als komplikationslos, aber das ist ein anderes Thema...
Nach Riss der Fruchtblase kam unser Schatz 53h später auf die Welt. Mit Wehencocktail, Wehentropf, Öffnung der restlichen Fruchtblase, Pda, dann wieder Wehentropf und dann eben Bettlaken um den Bauch, eine Assistenzärztin die mit aller Kraft mit Bettlaken und Körpereinsatz versucht hat, den Kleinen nach unten zu drücken und einer Oberärztin, die mit Saugglocke gezogen hat...
Ich war hinterher so fertig, dass ich mich zuerst auch nicht richtig freuen konnte. Zumal musste unser Kleiner auf die Intensiv, weil es ihm für ganz kurze Zeit sehr schlecht ging durch den Geburtsstress.
Aber die Ärztinnen und auch alle Hebammen haben zu mir gemeint, dass ich stolz sein kann, es doch noch auf normalem Weg geschafft zu haben und so musst Du das auch sehen!!! Als ich 2h später mit meinem Mann zu unserem Kleinen auf die Intensiv konnte, war ich so glücklich, dass er endlich da ist! Und ich war so dankbar, dass mein Mann die 2,5 Tage an meiner Seite war!
Vielleicht kann Dir Deine Hebamme ja eine Anlaufstelle empfehlen, die Dir mit Gespächen weiterhelfen können....
Wir wissen für uns nur, dass wir noch ein weiteres Kind möchten. Mit der Hoffnung auf eine leichtere Geburt...
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und versuche auch mit Deinem Mann über die Gefühle zu reden. Dann hat er die Chance Dich zu verstehen! Außerdem verstehen Männer meist mehr als man denkt und vielleicht war es für ihn auch sehr schwer Dich so leiden zu sehen...
Alles Gute! -
Kommentar vom 13.10.2017 14:51Liebe Theresa!Antwort
Ich fand es richtig schlimm, als ich deinen Bericht gelesen habe :-(
Es ist wirklich kein Wunder, dass es dir jetzt so geht!
Das Verhalten des Personals ist echt übel gewesen, da gibts auch überhaupt keine Diskussion... Vielleicht kannst du es eher entschuldigen, wenn du dir bewusst machst, dass sie auch extrem unter Druck standen und ausschließlich darauf konzentriert waren, dass nicht der schlimmste aller vorzustellenden Fälle eintritt - einer Mutter sagen zu müssen, dass ihr Baby tot ist.
Da steht dann für den Moment alle Menschlichkeit hintenan.
Ich fand die Vorbereitung auf meinen Kaiserschnitt schon schlimm - alles nach Schema F(ließband), ohne jegliches Mitspracherecht, aufgrund von viel Betrieb den Katheter eben mal nur durch eine 1m breite papierdünne Trenn"wand" abgeschirmt vorm Ehemann der Zimmernachbarin gelegt bekommen, als dieser mit Baby auf seine Frau gewartet hat und lauter so Späße, die mit einer beschissenen Hebamme ("stellen Sie sich nicht so an") einhergehen. Ich habe mich um meine Vorfreude betrogen gefühlt und wenn ich daran denke, bin ich immer noch traurig.
Aber das was du durchgemacht hast, war traumatisch! Und da sollte man sich von einer Fachperson durch das Verarbeiten begleiten lassen!
Ich schließe mich Vanilla an, lass dich beraten, wo es Anlaufstellen gibt! Du musst kein anderer Mensch geworden sein, sondern du selbst mit einer wirklich gravierenden Erfahrung mehr.
Lass es nicht zu, dass es deine Ehe gefährdet, das habt ihr alle drei nicht verdient!
Und man kann mit Hilfe von Psychologen wirklich viel erreichen, da spreche ich aus eigener Erfahrung, nur Mut ☺
Ich wünsch dir alles, alles Gute!
Babymousebear mit Julie, 12 Wochen alt -
Kommentar vom 16.10.2017 17:06Hallo Theresa!Antwort
Eigendlich bin ich in Foren immer nur stille Mitleserin, aber auf deinen Beitrag muss ich jetzt mal antworten. Es tut mir sehr leid, das du eine nicht so schöne Geburt hattest.
Auch meine Tochter wurde mit einer Zange auf die Welt geholt. Ich wurde nach zwei Wochen über dem Termin eingeleitet. Nach 24 Stunden und PDA hatte ich einfach keine Kraft mehr. Auch ich war und bin es noch manchmal, sehr traurig über den ganzen Verlauf. Es hat gedauert bis ich alles verarbeitet hatte und alles wird man sicher nie vergessen. Aber bald feiern wir den dritten Geburtstag unserer Maus und freuen uns das sie da ist und gesund ist.
Bald kommt auch unser zweites Kind, Termin 25.10., und ich habe auch etwas Angst vor der Geburt und das im Kreissaal alles wieder hoch kommt.
Wenn es dir so zu schaffen macht uns du meinst du schaffst es nicht alleine damit klar zu kommen, wäre Hilfe wirklich nicht verkehrt. Du musst da nicht alleine durch!
Vlt hilft es dir auch wenn du dir mal die Internetseite http://www.gerechte-geburt.de/ ansiehst!
Geht es deinem Sohn denn gut? Ich war mit meiner Tochter nach der Geburt beim Osteopathen, weil sie durch die Zangengeburt Blockaden hatte!
Ich wünsche dir alles Gute und das du mit der Zeit besser mit allem Klar kommst!
Ganz liebe Grüße -
Kommentar vom 31.12.2017 15:49Hallo Theresa!Antwort
Es tut mir sehr leid für dich!
Ich kann dich gut verstehen. Ich kam auch sehr lange nicht klar mit meinem Not-KS... Hab mir dann auch Selbstvorwürfe gemacht, mich unvollständig gefühlt... Die Zeit hilft, jetzt nach fast einem Jahr geht es mir besser. Ich habe sehr viel mit meinem Mann viel und offen darüber gesprochen, es hat mir sehr geholfen.
Und sonst denke ich immer daran, dass ich es bei nächsten Geburt nochmal auf natürliche Weise versuche und versuche positiv in die Zukunft zu schauen. -
Kommentar vom 31.12.2017 18:13Liebe Theresa,Antwort
Ich habe eine ähnliche Geburt hinter mir, mein Großer ist mittlerweile schon 6 1/2
trotzdem wird man es mir wirklich los.
Ich habe es allerdings von Anfang an anders gesehen, denn für meinen Sohn war es wirklich knapp und hätte damals das Kreißsaal Personal nicht so schnell (aber auch brutal) gehandelt wäre er heute nichr hier.
Ich war und bin sehr dankbar und konnte mich in der Zeit danach sehr gut an meinem Kleinen 'festhalten' und immer wieder 'hochziehen'
Die Zeit danach war trotzdem übel, ich hatte sehr viel Blut verloren und habe in einem Anflug von Überschätzung die angebotene Bluttransfusion abgeleht. Dadurch bedingt hatte ich Probleme mit der Heilung der Naht, welche sich entzündete und wieder geöffnet werden musste, zusätzlich wurde ich wochenlang nicht wieder richtig fit, es hat Monate gedauert bis ich mir einen einfachen Spaziergang ohne Begleitung zutrauen konnte.
Vor der Geburt meiner Tochter 2 1/2 Jahre später hat mich das ganze nochmal heftig eingeholt.
Ich denke, die körperlichen Wunden heilen bei den seelischen braucht es oft professionelle Hilfe, frag doch mal deine Hebamme nach einer Empfehlung oder eine Familienberatungsstelle.
Alles Gute💞
Ich drück dich mal virtuell und schicke dir ein wenig Kraft... -
Kommentar vom 03.01.2018 17:17Liebe Theresa!Antwort
Erstmal vorweg ist es sehr traurig, dass du die Geburt deines Sohnes so negativ erlebt hast! Ich selbst bin Hebamme und begleite viele Frauen auch durch "schwierige" Geburten!
Du darfst dir nun absolut keine Vorwürfe machen und es ist ganz wichtig dir HIlfe zu suchen!
Zu Beginn könnte es dir helfen dich direkt an das Ärzteteam deiner Geburt zu wenden! DIe Unterlagen/Dokumentation zum Geburtsverlauf kannst du dir ausheben lassen. Und dann kannst du entweder deine Hebamme oder den Arzt darum bitten sich noch einmal mit dir zusammen zu setzen um die Geburt "nachzubesprechen". Denn was dir passiert ist war nicht schön und hat selbstverständlich etwas mit dir gemacht! Deine persönlichen Grenzen sind stark überschritten worden und es wurde nicht sehr behutsam in deine Intimsphäre eingegriffen.
Natürlich dein Kind musste schnell zur Welt, und ja oft hat das Personal in sehr heiklen Situationen leider kaum Zeit viel zu erklären, nicht weil sie nicht wollen aber weil es oft um MInuten geht!
Und gerade deshalb ist es umso wichtiger "danach" das alles nachzuholen! (Schade dass dir das nicht angeboten wurde! ;/)
Denn mit "sei froh das dein Kind gesund ist" ist es definitiv nicht einfach abgetan!
Eine "Nachbesprechung" kann da sehr hilfreich sein! Weil man in Ruhe nachbesprechen kann warum, was getan wurde, und du kannst sagen wie schlimm es für dich war dass zB niemand mit dir gesprochen. Usw.
Bei solchen Gesprächen können schon einmal ganz viele Enttäuschungen etwas gemildert werden!
Aber weiters solltest du eine Therapie in Anspruch nehmen! Bevorzugt bei einem Therapeuten der auch Traumabegleitung macht. Es wird dir gut tun darüber zu sprechen und es gibt therapeutische Möglichkeiten ein Trauma zu überwinden. Auch dein Mann kann da miteinbezogen werden!
Aber ganz wichtig! Gebt euch Zeit!
Und für eine evt nächste Schwangerschaft würde ich dir raten von Beginn an eine Klinik aufzusuchen wo du eine eigene Hebamme zur Geburt mitnehmen kannst. Du kannst von Beginn der Schwangerschaft an mit ihr in Kontakt sein und du wirst wissen das sie auch bei deiner Geburt dabei sein wird um dich zu begleiten!
Ich wünsche dir alles Gute! -
Kommentar vom 04.01.2018 12:24SofiiiAntwort
Ich hoffe du hast nicht meine Antwort gemeint, bzw. ich hoffe nicht, dass es so rüber gekommen ist wie
"sei froh das dein Kind gesund Ist
ich hab nur beschrieben wie ich es damals empfunden habe.
Und habe das ganz sicher nicht so gemeint😔 -
Kommentar vom 04.01.2018 13:14Liebe Eva!Antwort
Nein, keine Sorge, dass war nicht auf deinen Beitrag bezogen! ;)
Es ist super dass du das so sehen kannst und es stimmt ja auch! Dein Kind ist im Endeffekt gesund und das ist das was zählt!
Ich habe nur gemeint, das manchmal das Krankenhauspersonal oder auch Familienmitglieder oder Bekannte gar nicht wirklich nachvollziehen können, warum es manchen Müttern nach Geburten so schlecht geht.
Es wird schnell gesagt..."Na Frau....hauptsache es ist gut ausgegangen, also seien sie froh!" (Zum Beispiel!) Und es stimmt ja auch, und man meint es gut, aber für Frauen die gerade in so einer Situation stecken, ist es nur ein schwacher Trost bzw machen sich viele nur noch mehr Druck. Sie hören von allen Seiten dass sie froh und glücklich sein sollen, aber können es in diesem Moment nicht sein. Und das macht wieder ein schlechtes Gefühl. Das ist ein kleiner Teufelskreis!
Wie war denn dann deine zweite Geburt? Hast du die dann positiver erlebt?
Und ja du hast recht, die körperlichen Wunden heilen definitiv schneller als die psychischen, die brauchen einfach mehr Zeit und oft auch Hilfe von aussen!
Alles liebe dir! -
Kommentar vom 07.01.2018 09:19Hallo Sofii,Antwort
Das beruhigt mich jetzt, ich habe nämlich im Nachhinein beim nochmals durchlesen gedacht, man könnte es tatsächlich falsch verstehen. Das ist immer das Problem mit dem geschrieben Wort, wenn man kein Gegenüber sieht, keine Betonung hören kann oder Ähnliches.
Die zweite Geburt war ganz anders, die ging dann zum Schluss sehr schnell, für mich eigentlich fast zu schnell...
Aber ich habe doch gemerkt wie mich die erste Geburt unterbewusst blockiert hat.
Vor allem wenn man weiß das der Große fast gestorben wäre...
Körperlich waren die Wunden nach Nr.2 eigentlich fast genauso groß. Der Damm wurde zwar nicht geschnitten ist aber auf Grund der mangelnden Dehnbarkeit wegen der Vernarbungen so arg gerissen das ich ewig lang genäht wurde.
Da war auch wieder mein Problem mit der Selbstüberschätzung, ich hätte mich partout nicht in Kurznarkose legen lassen, konnte ja nicht ahnen wie unangenehm so hochgeschnallte Beine nach ner Dreiviertelstunde werden😨
Hatte auch wieder sehr viel Blut verloren, aber das Problem kannte ich ja schon, damit konnte ich deutlich besser umgehen. Beim Ersten hat mich sehr traurig gemacht das ich so lange gebraucht habe um wieder fit zu werden, bei der Zweiten habe ich das viele Kuscheln im 'WochenBETT' bzw. auf dem WochenSOFA sehr genossen.
Man lässt sich aber auch nicht mehr soviel einreden und so verunsichern. Ist insgesamt viel entspannter und einfach routiniert.
Aber Danke der Nachfrage und
Liebe Grüße Eva