Ihr Lieben,
ich bin heute auf das Forum hier gestoßen und wollte mein Erlebtes gerne mit euch teilen, weil ich weiß, dass es wohl ganz vielen Frauen dort draußen auch so geht wie mir..
Ich habe meine kleine Erbse in der 8.SSW verloren, es war für mich das schlimmste Erlebnis in meinem Leben und ich möchte sowas nie wieder erleben müssen. Bisher konnte ich nur mit sehr wenigen Menschen über das Erlebte und meine Gefühle sprechen..
Das schlimmste für mich in der Zeit überhaupt war, dass mein Freund über mehrere Wochen nicht da war und ich mich so wahnsinnig einsam gefühlt habe.
Zu meiner kurzen Vorgeschichte - ich habe eine Ektopie - was bei mir bedeutet hat, dass ich ab der 6.SSW immer leicht geblutet habe. Demzufolge habe ich mich eh schon wahnsinnig verrückt gemacht und bin ständig zum Arzt gefahren weil es doch auch manchmal etwas viel Blut war.
An dem einem Abend hatte ich dann solche Krämpfe - nicht allzu stark - aber so als würde meine Regel einsetzen. Ich dachte mir ok, da fällt das "ziehen im Unterleib" heute etwas stärker aus. Als die Schmerzen am nächsten Morgen noch immer da war, rief ich meinen Arzt an. Die Sprechstundenhilfe meinte es wäre alles okay, ich aber wusste, dass irgendetwas nicht mehr okay war und bin zum Arzt gefahren.
Meine Frauenärztin war dann so kühl, sie hat einfach gesagt: Frau S. das war wohl nix, die Fruchtblase ist schon ziemlich weit unten und sie bluten auch schon stark. Einen Herzschlag kann ich auch nicht mehr sehen".
Wie schwer ist doch ist in solchen Momenten die Fassung zu behalten und nicht in Tränen auszubrechen..
Als ich ihr dann gegenübersaß und wir einen Termin für die Nachuntersuchung ausgemacht habe meinte sie: "Die Magnesiumtabletten können Sie jetzt einfach wieder in den Schrank stellen".
Während ich diese Sätze schreibe, habe ich bereits wieder 3 Taschentücher vollgeweint.
Als ich wieder im Auto saß war dann noch ganz gefasst - ich wollte mit meinem Partner darüber sprechen, allerdings konnte ich ihn an dem Tag erst abends erreichen, da er sein Handy ausgestellt war weil ich über Nacht gearbeitet hat.
Ich lag eine lange Zeit einfach nur da und habe geweint.. und habe natürlich mir die Schuld an allem gegeben. Bei mir haben wollte ich niemanden außer meinem Freund, der aber wegen seiner Arbeit fast 600 km weit weg war, dann bin ich mit meinem Hund spazieren gegangen und habe mir Zigaretten gekauft - ich rauche sonst nicht aber ich wollte und musste mit irgendwelchen Mitteln diesen Schmerz betäuben - und habe versucht alles positiv zu sehen..
Naja es hat mehre Wochen gedauert, bis ich nicht mehr geweint habe deswegen allerdings sitzt der Schmerz noch sehr tief wenn ich an diese dunkle und einsame Zeit zurückdenke..
In diesen Wochen hatte ich große Selbstzweifel, habe mich ständig mit den Gedanken geplagt, ob ich denn nur noch eine "richtige" Frau bin. Was denn genau mit meinem Körper nicht gestimmt hat.
Was die Ursache dafür war, was ich hätte anders oder besser machen sollen..
Ich bin froh darüber, nicht alleine damit zu sein. So eine "Fehlgeburt" (die Bezeichnung klingt unheimlich schlimm) haben so viele Frauen, nur viele geben es gar nicht preis.
Das erste Mal habe ich dann mit meiner Friseurin darüber gesprochen. Allerdings habe ich sie nur gefragt wie lange es bei Ihr gedauert hat, bis Sie ihr Kind hatte..
Dann hat Sie auch gleich damit angefangen, dass sie auch einen steinigen Weg hatte mit zwei Fehlgeburten.. ich war so froh darüber, mich mit einer Frau auszutauschen, die die gleichen Erfahrungen gemacht hat wie ich.. damit nicht alleine zu sein, gibt einen wirklich viel Kraft.
Mein Freund und ich haben nun 4 Monaten und wollen es jetzt "langsam" angehen lassen
Allerdings habe ich jetzt schon wieder Angst vor der Angst etwas verlieren zu können - auch wenn es doch so "normal" ist.
Heute bin ich ES+10 - möchten allerdings nicht testen - ich habe vor beiden Ergebnissen Angst und möchte es für den Fall der Fälle als verspätete Mens verbuchen können wenn es wieder bluten sollte.
Es tut noch immer schrecklich weh, an die Zeit zu denken, allerdings lernt man mit der Zeit damit umzugehen.
Ich wünsche allen Frauen die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben ganz viel Kraft.
Ich habe mal gehört, dass man immer positiv denken soll - auch wenn es verdammt schwer ist - und dass es sich das bei allen Dingen auch gut auf den Körper und auf das Schwanger sein auswirkt.. Wahrscheinlich sollten wir uns alle größte Mühe damit geben.
Fühlt euch bitte alle gedrückt.
Liebe Grüße
Svenja
My Babyclub.de
Meine Erbse
Antworten Zur neuesten Antwort
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Eintrag vom 29.03.2018 12:54Antwort
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Kommentar vom 29.03.2018 13:06Liebe Svenja,Antwort
danke, dass du uns deine Geschichte erzählt hast.
Ich versuche seit längerem schwanger zu werden, schaffe es aber nicht. Um so mehr habe ich natürlich Sorge, dass wenn es endlich klappt, etwas schief gehen könnte.. aber wahrscheinlich stärken diese Ängste und Sorgen auch die zukünftige Bindung an ein Kind.
Ich wünsche dir alles erdenklich gute für die Zukunft und dass deine Träume in Erfüllung gehen!
Liebe Grüße ♥