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Erwartungen des Mannes an meine Geburt zu hoch?

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  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Eintrag vom 29.10.2018 06:31
    Hallo liebes Forum,

    zu diesem Thema habe ich bisher nirgends Erfahrungen gefunden, sondern liebe, stolze und positive Berichte von Vätern, die bei der Geburt ihres Kindes dabei waren. Ich hatte erwartet, dass mein Partner mich stärken würde, wenn s soweit ist, oder sich zurückziehen- aber was er mir in Ausicht stellt, macht mir Angst, obwohl ich vor der Geburt eigentlich gar keine Ängste habe.

    Er hat bereits ein Kind, das vor 25 Jahren in seiner Anwesenheit von einer jungen gesunden 22-jährigen Erstgebärenden geboren wurde, wobei ihm die Geburt zu lange dauerte, zu anstrengend war. Er musste seine Frau 4 Stunden am Kreißbett festhalten, damit sie sich nicht vom Bett weg bewegte. Von den ersten Wehen bis das Kind da war, waren es gerade mal 15 Stunden, im Krankenhaus angekommen dauerte es nur noch 5 Stunden. Die Frau äußerte keine Schmerzen, versuchte lediglich eine gute Position zu finden, was man damals gern verhinderte. Sie war aber auch zu absoluter Härte gegen sich selbst erzogen und leidet bis heute unter ihren traumatischen Erfahrungen aus der Familie.

    Ich selbst bin eine 43jährige Erstgebärende mit MS seit 20 Jahren, Muskelschwäche, Gehbehinderung, Sensibilitätsproblemen und chronischer Erschöpfung. Eigentlich hart im Nehmen, und ebenso wie seine Exfrau durch physische, sexuelle und seelische Gewalt sozialisiert, habe ich bedingt durch diese Erkrankung viele schmerzhafte Erfahrungen machen müssen, vor allem bin ich ziemlich unfallanfällig und ziehe mir oft Verletzungen zu, die ich dann aber im Alltagegeschehen ganz schnell wieder vergesse. Allerdings habe ich meine familiären Erfahrungen in Therapie verarbeitet und angenommen.

    Nun erwartet er von mir, dass es schneller geht als bei seiner Exfrau, zudem ohne "Theater", ohne Geräusche. Er ist der felsenfesten Überzeugung, dass eine Geburt nicht schmerzhaft sei, denn schließlich wisse er es, denn er war dabei.
    Zum GVK kommt er ebenso wie zur Vorstellung in der Klinik nicht mit- unnötige Zeit- nd Geldverschwendung in seinen Augen.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich diese Erwartungen zu 100% erfüllen kann. Mich machen diese seine Vorstellungen fassungslos und ich fühle mich ein wenig hilflos, traurig noch dazu.

    Hat jemand von euch auch sowas erlebt oder bin ich wirklich zu weichschalig? Oder ist meine Vorstellung oder der Wunsch nach seiner Unterstützung unter Geburt falsch?

    LG Alteisenfrau
    .
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 29.10.2018 06:44
    Liebe Alteisenfrau,
    ich kann dir nur raten, nimm ihn nicht mit zur Geburt. Such dir eine Person, dir dich unterstützt. Freundin, Schwester. Zur Not ist es bestimmt besser allein mit der Hebamme zu entbinden als mit einem Mann, der dich fertigmacht und so vielleicht die Geburt selbst verzögert, da du dich nicht konzentrieren kannst. Man muss der Person vertrauen, die bei diesem intimen Moment dabei ist. Ich hatte 2 Geburten, wäre mein Mann keine Unterstützung gewesen für mich hätte ich meine Schwester mitgenommen oder ganz verzichtet. Bei einer Geburt kann man nicht auf irgendwen Rücksicht nehmen, man wird überwältigt von den Wehen, von Gefühlen, teilweise von Schmerzen. Keiner kann wissen wie eine Geburt wird. Ist vielleicht nichts für jeden Mann dabei zu sein. Auch wenn ich dass sehr sehr schade finde für dich.

    Ich wünsche dir eine gute Geburt an die du dich gern erinnerst. Toi toi toi!
    Antwort
  • Profilfoto  Karabienchen
    Kommentar vom 29.10.2018 10:13
    Liebe Alteisenfrau,
    ich bin jetzt zum ersten mal Schwanger, habe daher keine Ahnung wie tinka was die Geburt angeht.
    Muss aber sagen, dass ich von dem geschriebenen geschockt bin. Wie kann dein Mann so etwas von dir verlangen?
    Meine Hebamme hat sogar gesagt, dass es vielen Frauen sehr gut tut zu schreien um die Schmerzen zu verarbeiten.
    Wie lange die Geburt an sich dauert kann doch keine Frau dem Mann zu liebe beschleunigen.
    Würde an deiner Stelle ihn auch nicht mit nehmen, sondern eine vertraute geduldige Person.

    Mach dich bitte nicht selber fertig oder fühle dich schuldig.
    Drücke dir die Daumen für alles was in der Zukunft passiert.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 29.10.2018 23:25
    Hallo, du und das Baby steht bei der Geburt im Mittelpunkt. Wer das - warum auch immer - nicht versteht, der sollte auf jeden Fall draussen bleiben. Es gibt auch Doulas, die dich moralisch unterstützen können... In meinem Bekanntenkreis hatte eine Single-Mama eine Doula und war sehr zufrieden.
    Bin ehrlich gesagt sehr schockiert über die Einstellung deines Partners: er sollte schleunigst Erwachsen werden bzw. zumindest die Reife eines Grundschulkinds erreichen, das auch Bedürfnisse anderer Leute zumindest grundsätzlich nachvollziehen kann. Ein Neugeborenes kann das nämlich auch nach der Geburt noch nicht ;-)
    Hat dein Partner eventuell engere Freunde mit Kindern, die eine etwas sinnvollere Einstellung haben und mit ihm mal reden könnten. Das kann doch, wenn er sich das durchdenkt nicht sein ernst sein... Vielleicht hat er ja nur Angst oder fühlt sich unsicher...
    Ganz liebe Grüße an dich. Ich wünsche dir ein harmonisches und unterstützendes Umfeld für den Geburtstag...
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 02.11.2018 14:06
    Hallo Ihr Lieben,

    vielen lieben Dank für eure aufbauenden Posts. Ich dachte mir das auch schon, dass so was eher selten vorkommt (diese Einstellung).

    Na ja, nun liege ich im Kkh bis die Kleine kommt und darf mal spazieren gehen aber mehr auch nicht. Sie hat aufgehört zuzunehmen und ist unter jeglicher Norm.

    Mein Schatz hat vor lauter Sorge um die Lütte Bauchscherzen und weiß gar nicht wie er sich ablenken soll. Ich schreib ihm dann was noch zu tun ist. Er ist schon sehr fürsorglich das Kind betreffend.

    Wie ihr schon vermutet steckt die Angst hinter den Erwartungen und damit die Verdrängung der Realität. Vielleicht sollte ich das Thema Geburt gar nicht mehr erwähnen und wenns soweit ist kommt's wie es kommt.
    Zumal nun auch noch der Kaiserschnitt droht, wenn das Mädel bis Ende kommender Woche nicht ausreichend zulegt. Ich darf sie normal (mit Einleitung) gebären wenn alles gut verläuft ab jetzt. Und wenn sie dann die Wehen nicht verträgt wird sie rausgeholt. Ist ein akzeptabler Fahrplan. Dass ich hier bin hat dann auch den Vorteil, dass er die möglicherweise tagelange Einleitungsprozedur nicht mitbekommt. Dann wird er angerufen wenn's soweit ist. Hat eben nicht die stärksten Nerven, ist jedoch der zuverlässigste Mensch der mir je begegnet ist. Auf keinen Fall meint er es böse mit mir, wenn er solche Gedanken äußert.

    Eigentlich wollte er erst ab dem 2. Monat Elternzeit nehmen, macht das aber nun doch gleich nach der Geburt, damit ich die erste Zeit nicht allein bin- vor allem nach einer Sectio. Darüber bin ich froh.
    Liebe Grüße von der Alteisenfrau
    Antwort
  • Profilfoto  Karabienchen
    Kommentar vom 02.11.2018 15:37
    Drücke die Daumen, dass alles gut geht und sie zunimmt.
    Schön das er sich direkt Zeit für euch nehmen will nach der Geburt.

    Lass dich bis dahin im KH etwas bedienen.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 02.11.2018 19:22
    Liebe Alteisenfrau,
    Alles gute für euch alle drei in den nächsten Tagen und Wochen. So wie du seine Reaktion jetzt (wo ihr ihn in der Realität braucht) beschreibst, passt das nicht wirklich zu dem Eindruck, den ich bei seinen von dir geschilderten (theoretischen) Vorstellungen bekommen hatte.
    Deine Einstellung ist wahrscheinlich genau die richtige: du erwartest erstmal nicht so viel und gibst ihm aber die Chance, sich positiv einzubringen, wenn er es kann.
    Was du dir ggf. schon überlegen könntest: wenn du eine gute Freundin oder andere dir nahestehende Person hast, der du sehr vertraust, ist es vielleicht hilfreich für dich, wenn diejenige sich zumindest bereithält und dir ggf. beisteht. Es klappt bestimmt alles auch so gut, aber evtl. kannst du dich besser entspannen, wenn du diese Sicherheit hast. Mein Eindruck bei mir war, dass die Geburt immer dann gut voran ging, wenn ich entspannt war. Dazu hat eben auch beigetragen, dass mich jemand bei der Kommunikation mit Ärzten und Hebammen unterstützt hat... Ausserdem nimmt das vielleicht auch etwas Druck von deinem Partner, weil er ja weiss, dass du nicht allein bist, wenn es ihm zu viel wird.
    Ganz viel Kraft auf jeden Fall!
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 07.11.2018 04:12
    Nun gehts los. Es wird eingeleitet weil die Kleine zu klein, leicht ist und nun draußen besser versorgt werden kann.
    Natürlich ist sie längst nicht so weit. MuMu hart und zu, Zervix 4,5cm und die Kleine noch nicht mal im Becken. Wassergeburt geht nicht, und der Hammer: soll ans Dauer CTG im Liegen die ganze Zeit. Ich soll mich nicht viel bewegen.
    Kann mir mal einer verraten wie das Kind kommen soll ohne Bewegung unter Geburt? Jetz krieg ich echt Angst.
    Meinen Schatz ruf ich erst bei offenen MuMu an dass er kommen kann. Er denkt immer noch alles ist ganz easy. Bin dann leider doch ohne Unterstützung. Aber die Hebammenschülerinnen sind top. Da fühl ich mich schon gut aufgehoben.

    Bin gespannt wie's weitergeht.
    Liebe Grüße Alteisenfrau
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 07.11.2018 06:31
    Alles Gute dir und der Kleinen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die u.a. wollen, dass du solange noch keine Wehen da sind, dich auch noch etwas ausruhst. Du bist wahrscheinlich auch noch nicht im Kreissaal selbst?

    Ich denke, die nehmen das ctg ab, wenn es richtig losgeht. Im Kreissaal gibt's normalerweise ein mobiles ctg, d.h. selbst falls man dich unter der Geburt überwachen will kannst du dich bewegen. Vielleicht kannst du ja schon mal fragen, ob die das später haben, um dir die Sorge vor einer "unbeweglichen Geburt" zu nehmen? Such dir unter der Geburt die Positionen aus, die dir angenehm sind. Meistens geben die Hebammen auch tolle Tipps.

    Glaub an dich und freu dich (so gut es geht im krankenhaustrubel), dass du die Kleine bald kennenlernst. Sie gibt sich bestimmt auch alle Mühe, bald draussen zu sein - so gesehen bist du gar nicht ganz alleine.

    Ganz liebe Grüße :-)

    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 07.11.2018 07:20
    Hoffe du hast eine schöne Geburt.
    Beim lesen des ersten Textes hatte ich das Gefühl dein Mann hat schlechte Erinnerungen an die erste Geburt. Da kommt es darauf an ob die Frau damals " normale" schmerzen geäußert hat und sich auf Ärztlichen Rat nicht bewegen dürfte oder ob es eben eine Routine Geburt war. War vor meiner ersten Geburt fast zwei Wochen in der Geburtsabteilung und da gab es echt unterschiede😂. Erinnere mich an eine Frau, die bei betreten der Station geschrien hat und bei jeder Gelegenheit aus ihrem Kreissaal geflüchtet ist und aufgehalten werden musste. Sie wollte in einen bestimmten Kreissaal , der war aber belegt, das machte die Frau fertig. Der Mann sah sehr verzweifelt aus, ihm wurden im Flur Teetassen entgegengeworfen und Vorwürfe gemacht. Denke dieser Mann will auch nicht mehr mit.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 08.12.2018 05:48
    Also ihr Lieben es ist geschafft. Am 8.11 ksm mein Klitzekleines zur Welt mit 1880g und 41cm.
    Jetzt sind wir 2 Wochen zu Hause.
    Die Geburt war Top, hab mich in Marburg gut aufgehoben gefühlt.
    Mein armer Schatz war bis 22 Uhr dabei (sie kam 23:23) ubd wurde dann heimgeschickt weil die Wehenabstände länger wurden. Was man dabei übersah, sie wurden dafür stärker. Naja ich holte ihn dann per Telefon aus dem Bett und als er kam wurde ich gerade genäht.
    Alles ging gut, keine Schmerzmittel, keine PDA gebraucht. Die kleine vertrug die Wehen gut. Keiner meiner Wünsche und Virstellungen hinsichtlich der Geburt ging auf und es war mir sowas von egal😁
    Danke für eure aufbauenden Posts. Nun gehts wirklich rubd zu Hause.
    Liebe Grüße von der Alteisenfrau
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 13.12.2018 14:25
    Also ich würde ihn auch nicht zwingen wenn er es nicht will.
    Antwort

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