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Baby mit Regulationsstörung

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  • Profilfoto  Jojoanna86
    Eintrag vom 28.01.2019 22:24
    Hallo zusammen, meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt und ein sogenanntes Schreibaby oder wie man früher sagte: 3-Monats-Koliken. Wie auch immer, es war und ist bis jetzt eine sehr anstrengende Zeit, in der ich viel geweint habe. Man denkt halt immer, dass einem selber sowas nicht „passiert“. Seit der Geburt muss ich meine Tochter den ganzen Tag im Tragetuch oder in der Trage herumtragen. Ablegen geht kaum und wenn dann mal für höchstens 5 Minuten. Ansonsten ist sie immer in Bewegung und kommt sehr schlecht zur Ruhe. Einschlafen klappt nur in der Trage oder beim Stillen. Sie schläft auch nicht in der Wiege oder ihrem eigenen Bett. Sobald ich mich aus dem Schlafzimmer schleiche, wacht sie kurz danach auf.
    Die Geburt war sehr schnell und komplikationslos (Fruchtblase geplatzt und 4 Stunden später war sie da).
    Der Kinderarzt schließt andere Krankheiten aus und meint, sie hat auch keine Schmerzen. Beim Osteopathen waren wir auch schon ohne Erfolg.
    Kann mir jemand Hoffnung machen, dass sich bald was ändert oder besser wird? Ich bin mittlerweile mit den Nerven am Ende. Ich stille jetzt langsam ab, damit ich die Kleine auch mal ein paar Stunden abgeben kann, damit ich was für mich machen kann. Das fällt mir jedoch sehr schwer.
    Antwort
  • Profilfoto  Jojoanna86
    Kommentar vom 28.01.2019 22:29
    Ach ja, und dann darf ich mir noch ständig Kommentare von anderen Leuten anhören, dass ich mein Kind zu sehr verwöhne mit ihren 8 Wochen, weil ich sie den ganzen Tag rumtrage. Sehr ihr das auch so? Ich kann sie doch nicht den ganzen Tag schreien lassen. Und außerdem hab ich so wenigstens auch mal eine Stunde meine Ruhe.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 29.01.2019 20:40
    Hallo Jojoanna<br />
    Erstmal habe ich wirklich Respekt vor deiner Situation und kann mir vorstellen wie Kräftezerrend dies ist.Zuersteinmal kann man ein Baby nicht verwöhnen mit Liebe und Befriedigen der Grundbedürfnisse und dazu zählt Tragen und nicht schreien lassen!Das machst du genau richtig,lass dir da nichts einreden!Warst du schon einmal in einer Schreiambulanz?Die können dir vielleicht auch noch einmal weiterhelfen und dich unterstützen!Hast du einen Partner,der dir hilft?Ich habe zwar nicht persönlich Erfahrung mit Schreibabys,aber oft hat das ja mit einer unreife des Gehirns bezüglich der Verarbeitung von Reizen zu tun und nach 3 Monaten wird es in vielen Fällen schlagartig besser,da die Kleinen da einen Entwicklungssprung machen!Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft!Ihr werdet das schaffen und ich denke eine Möglichkeit zu schaffen damit du sie auch mal abgeben und verschnaufen kannst ist bestimmt gut!Alles Liebe
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 29.01.2019 20:53
    Hallo Jojoanna,

    ist schon eine Weile her aber ich habe meine Bachelorarbeit 2015 über Schreibabys geschrieben. Über mögliche Ursachen und Hilfe etc. Ich weiß nicht ob du einen Kopf dafür hast bzw Zeit aber google mal nach Papousek, das ist ein Ehepaar und vor allem sie hat geholfen beim Aufbau von Schreiambulanzen und natürlich einiges darüber geschrieben. Vielleicht hilft dir das ja.
    Ansonsten kann ich dir auch nur Mut machen, an was ich mich sehr gut erinnere sind 2 Dinge
    - egal wie die Geburt verläuft, auch die Mäuse möchten manchmal darüber 'reden' eben nur auf ihre Art und Weise
    - anzufangen die Kinder mit immer neuen Reizen (Staubsaugen, Auti fahren etc was es so alles gibt) abzulenken bringt meist nur kurz einen Erfolg. Besser sind abgedunkelte Räume mit möglichst wenig äußeren Räumen und Ruhe. Natürlich mit dir zusammen in Kontakt. Der letzte Ratschlag klingt vielleicht etwas herzlos, aber auch Oropax sind keine schlechte Idee, je nach Intensität und Lautstärke des Kindes.
    Ich drück die Daumen dass es bald besser wird und ihr zur Ruhe kommt
    Antwort
  • Profilfoto  Jutta_V
    Kommentar vom 01.02.2019 13:02
    Hallo Johanna.
    Meine Tochter Marie ist inzwischen 16 Monate alt. Die ersten Monate habe ich sie auch nur im Tragetuch rum getragen, da man sie auch gar nicht mal alleine irgendwo ablegen konnte, ohne, dass sie geweint hat. Ich weiß noch, wie ich um Winter teilweise stundenlang um unseren Küchentisch gegangen bin... Mit Baby im Tragetuch natürlich ;-) Marie hat auch im Maxicosi und im Kinderwagen maximal 30 Minuten geschlafen, so dass das Tuch quasi im Dauereinsatz war. Auch nachts hat sie nur auf meinem Bauch geschlafen. Nach drei Monaten dann hat sich das tatsächlich geändert. Wir haben einfach versucht, sie nachts in ihrem eigenen Zimmer und in ihrem eigenen Bett schlafen zu lassen. Und es hat funktioniert! Und wir drei waren plötzlich alle viel entspannter! Mit Start der Beikost haben wir dann auch nach und nach einen Mittagsschlaf eingeführt (auch erst auf meinem Bauch, dann neben mir und dann im eigenen Bett) und auch das hat super geklappt. Irgendwann pendeln sich die Schlafenszeiten ja auch ein, dann wird es noch entspannter und man kann auch mal längere Unternehmungen mit Kind machen. Marie war zwar kein Schreikind, aber die ersten drei Monate kam es mir trotzdem so vor. Weil sie einfach ständig müde war 😉 Und ich habe mir glaube ich auch von fast jedem anhören müssen, dass ich Marie verwöhne und so weiter und so fort. Sogar von Leuten, die selber keine Kinder haben. Gähn!!! In ein Ohr rein und aus dem anderen wieder raus! Marie ist jetzt auf jeden Fall total entspannt. Es bessert sich also wirklich mit der Zeit! Viel Spaß euch noch und alles Gute für die Zukunft!
    Antwort
  • Profilfoto  Jojoanna86
    Kommentar vom 01.02.2019 14:10
    Vielen Dank für eure lieben Worte und dass ihr mir Hoffnungen macht, dass es bald besser wird. Der Kinderarzt hat mich zum Glück sich noch mal darin bestätigt, dass ich mein Kind nicht zu sehr verwöhne. Er rät dazu, Routinen einzuführen und das mit dem abgedunkelten Raum und alle Reize ausschalten hat er uns auch geraten. Gestern Abend war es wieder besonders schlimm. Ich war so fertig mit den Nerven, dass ich kurz davor war meine Mutter anzurufen damit sie vorbei kommt. Heute schäme ich mich schon wieder dafür, dass ich so wütend und traurig war wegen der kleinen Maus. Ich bin froh, dass ich mich dann trotzdem so gut im Griff habe und versuche ruhig zu bleiben. Aber ich kann nachvollziehen, dass manche Leute ihre Kinder aus Verzweiflung und im Affekt schütteln, damit das Kind endlich zur Ruhe kommt. Versteht mich nicht falsch, ich würde sowas nie tun und finde sowas auch total schrecklich, aber wie verzweifelt muss man sein um sowas zu machen?!
    Ich hoffe einfach, dass bald alles noch viel besser wird. Wir haben schließlich schon 9 Wochen geschafft und schon kleine Schritte nach vorne gemacht.
    Antwort
  • Profilfoto  Dezember2018
    Kommentar vom 29.03.2019 20:54
    Hallo Jojoanna86,
    Uns geht es genauso. Kleine ist jetzt in der 16 Wo. Ich dachte es sei schon besser. Sie schläft gerade in meinen Armen da es nicht anders ging. Nach ca.1h wachte sie kurz auf da ich mit ihr aufdtehen musste. Als ich zueück kam ins bett hat sie no eine Schreiattake bekomen. Ich war schockiert, erschrocken und traurig. Es tut so weh sie in so nem Zustand zu sehen... Es hat nur ein lautes "Schchch.." ins Ohr geholfen, feste Umarmung und Schnuller, heh.. Sie vermisst anscheinend Mutterleib sehr😢
    Hoffe euch geht es schon besser und ihr genisst die Zweisammkeit jetzt.
    LG
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 15.07.2019 09:45
    Hallo Jojoanna,

    Ich kenn das leider nur zu gut :-( mein kleiner kam im Oktober 18 zur welt. Von Anfang an hat er sehr viel geschrien und ab ca 3 Wochen hatte es System..abends ab 5/6 durchgehend bis ca 8/9 uhr. Beim baden, im Kinderwagen, im Auto...immer Geschrei. Er war permanent überreizt. Treffen mit Freundinnen im Cafe, Rückbildungskurs mit baby, das alles war nicht möglich :-( schlafen wollte er nie, hat nur geschrien. Ich hab viel geweint, war traurig und hatte das Gefühl zu versagen. Abends habe ich darauf gewartet, dass mein Mann endlich heimkommt, bevor die schlimme Phase beginnt. Stillen war von Anfang an problematisch..nur mit Stillhütchen und das mehr schlecht als recht und alle 1 1/2 - 2h. Bei uns hat iwie nichts geklappt. Mit 10 wochen habe ich abgestillt..auch damit mein mann mich entlasten konnte/kann. Mit 13 Wochen hat das abendliche Geschrei aufgehört. Wir haben zu dieser Zeit angefangen, ihn mit seinem Hasen schlafen zu legen, das hat er gut angenommen und mit dem schläft er bis heute (oft auch alleine) ein. Ich habe ihn viiiel getragen und Lärm und viele Reize/Menschen gemieden. Er ist immer noch kein guter Schläfer, hat einen sehr leichten schlaf, aber es wird besser. Ab ca 5 Monaten konnten wir den KiWa nutzen, ohne permanentes Geschrei. Er ist jetzt 9 Monate alt und saugt immer noch alles auf, was er sieht. Er ist körperlich sehr weit und immer in Bewegung. Er ist immer noch anstrengender als andere, nörgelt viel und fordert uns. Aber er ist auch sehr happy und süß, liebt Wasser und das baden, fremdelt nicht, ist neugierig und braucht vermutlich nicht mehr lange bis er läuft. Die erste Zeit war extrem hart, körperlich aber vor allem mental. Es bleibt anstrengend, aber man bekommt seeehr viel zurück. Ich hoffe du hast Unterstützung bei Familie und Freunden. Lass dir nichts einreden und gib deinem baby, was es braucht. Du kennst dein baby am allerbesten!!
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 04.03.2021 18:09
    Hallo zusammen,
    mein Name ist Tanja und ich habe einen 11.mon. alten Sohn. Eigentlich bin ich eine stille Leserin und habe auch noch nie einen Beitrag in einem Forum verfasst. …bis jetzt. Und warum? Weil ich anderen Müttern/ Eltern Mut zusprechen bzw. ihnen Verständnis für die Situation, in denen sie sich vermutlich befinden, zeigen möchte.
    Aber erst einmal von vorne:
    Letztes Jahr -beginnend mit Corona. Haben wir unser erstes Kind bekommen. Unser Sohn kam 5 Wochen zu früh und verbrachte insgesamt 8 Tage auf der Intensivstation. Diese 8 Tage waren rückblickend wirklich kräftezehrend. Danach ging es schließlich nach Hause.
    Dann begann es …unser Sohn schrie permanent. Alle sagten, es sei zu Beginn „normal“, dass die Anfangszeit – bedingt auch durch den fehlenden Schlaf – „hart“ sein wird. …nun schön. Es hörte aber nicht auf… Wir dachten (vielleicht war es teilweise auch so), dass unser Sohn unter starken Koliken litt. Aber all die zahlreichen Tipps, welche man so im Internet findet (Tragen, Kümmelzäpfchen etc.) halfen wenig bis gar nicht. Spaziergänge (mittlerweile war es Hochsommer) waren der reinste horror. Wie oft stand ich verzweifelt und schweißgebadet irgendwo im nirgendwo und wusste nicht wie ich mit Baby auf dem Arm und gleichzeitigem Kinderwagenschieben zurück nach Hause kommen soll. Unser Sohn schrie (und ich übertreibe hierbei nicht) sehr laut. War das alles noch normal?!? Langsam zweifelte ich und las dazu viel. Mit dem Begriff „Schreibaby“ tat ich mich schwer (wer möchte schon ein Schreibabyhaben?!).
    Ich würde mich nicht als eine labile Person bezeichnen, eher im Gegenteil, aber auch ich kam nun langsam durch den ständigen Schlafentzug und durch die Schreiexzesse an meinen Grenzen (..obwohl ich auch viel Unterstützung durch meinen Mann hatte). Nur was soll man machen? Aufgeben? – geht ja schlecht ….
    Ich bemerkte, dass unser Sohn gefühlt den ganzen Tag über müde war, jedoch nicht in den Schlaf fand oder nach 30 Min. schreiend aufwachte, weil er nicht in die nächste Schlafphase fand. Der Fliegergriff wurde stundenlang angewandt. Ich funktionierte nur noch. So richtige Freude am Mamasein konnte ich nicht wirklich empfinden. War das wirklich die beste Entscheidung mit dem Kinderkriegen fragte ich mich? Wieso haben es andere Eltern leichter (… ich hatte es einfach im Gefühl, dass DAS nicht der Norm entspricht. Als Vergleich hatte ich zwar lediglich nur meine Nichte und da es schon um einiges „ruhiger“ zu. Stressige Phasen gibt es immer, aber das war wirklich eine sehr heftige Zeit…ich kann es einfach nicht anders sagen.
    Dann nach ca. 6 Monaten wurde es allmählich besser, jedoch noch immer weit davon entfernt, wie ich es mir immer vorstellte. Das Schreien wurde zumindest weniger.
    Als unser Sohn dann ca. 9/ 10 Monate alt wurde, wurde es deutlich BESSER: Nun verstand ich es wieder, Freude – trotz Corona – zu verspüren.
    Heute ist unser Sohn tatsächlich ein Sonnenschein, er lacht unheimlich viel. Manchmal denke ich mir, dass dies nun die Belohnung für die schwierige Anfangszeit ist. Für mich ist nun alles so viel lebenswerter. Ich traue mich nun, mit ihm draußen spazieren zu gehen ohne mir Sorgen machen zu müssen, dass er an der nächsten Ecke den nächsten Schreikrampf bekommt.
    Aktuell lasse ich die ganze Anfangszeit Revue passieren, um Erklärungen dafür zu finden ( ich denke, es war vielleicht eine Art Regualtionsstörung….die Ärzte befassen sich meiner Meinung nach viel zu wenig damit), aber auch damit ich zur Ruhe komme und damit „abschließen“ kann. Ich merke nämlich noch heute den körperlichen und psychischen Kraftakt (ich glaube, Mütter – und seid froh darüber- die keine „Schreibabys“ können es einfach nicht nachempfinden, was manche da durchmachen müssen (kein Vorwurf).
    Es kehrt nun Ruhe ein und ich genieße umso mehr die schöne Zeit mit meinem Sohn.
    Haltet durch liebe Mütter, seid stark! Ich verspreche euch, es wird besser…viel besser.
    Denkt dran (…dass ich es jetzt selbst einmal sagen werde…), es ist eine Phase in eurem Leben – vielleicht sogar die kraftvollste -, die vorübergeht!
    Ich wünsch Euch viel Kraft und Durchhaltevermögen!!
    Tanja
    Antwort

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