Erst einmal tut es mir sehr leid, dass du eine Fehlgeburt hattest und das alles erleben musstest. Ich hatte eine im September. Körperlich geht es einem meist recht schnell wieder gut, aber seelisch hat es bei mir auch eine Weile gedauert. Mein Mann war damals auch überfordert mit meiner Trauer - weil er es mit der Schwangerschaft und dem Ende selbst noch nicht so realisiert hatte. Dennoch hat er sich alle meine Ängste angehört und mich auch getröstet.
Auch meine Schwiegermutter und meine Freundinnen und Kolleginnen waren für mich da. Ich bin im Freundeskreis ehrlich mit der Fehlgeburt umgegangen, hab mit vielen meiner Kolleginnen und Freundinnen geweint und das hat mir sehr gutgetan und dadurch konnte ich alles ganz gut verarbeiten.
Wenn du das Bedürfnis hast zu reden, dann versuch es nochmal bei deinem Partner. In einer Ehe gibts eben nicht nur gute Zeiten.
Ansonsten versuch dich Freundinnen anzuvertrauen.
Auch hier im Hibbeln mit Sternchen Forum kannst du dich mit Frauen, die bereits eine oder mehrere Fehlgeburten hatten austauschen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit!
Liebe Grüße
My Babyclub.de
Fehlgeburt und Ausschabung - mit wem reden?
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Eintrag vom 26.04.2019 09:51Antwort
Artikel und Info zum Thema:
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Kommentar vom 26.04.2019 10:25Hallo Hasi,Antwort
es tut mir Leid, dass auch Du da durch musst. Ich verarbeite selber noch meinen Abgang von vor 2 Wochen. Mir hilft es sehr, wenn ich mit meiner Freundin spreche. Sie hat das auch erlebt. und ich tausche mich hier aus bei dem Strang "Spontaner Abort...".
Für Männer ist das Thema schwerer greifbar. Sie haben das Krümelchen ja nicht im Bauch und spüren diese frühe Bindung. Das kommt erst später, wenn man den Bauch sieht oder auf dem Ultraschall. Vielleicht will Dein Mann das auch nicht an sich ranlassen, oder es kommt später durch.
Du hast übrigens auch nach einer FG Anspruch auf Betreuung von einer Hebamme. Sie kann dich sicher noch mal ganz anders beraten und begleiten. Hattest Du Dich nach einer umgesehen? Kennst Du vielleicht eine? Das nimmt auch die Angst, wenn Ihr es wieder versucht.
Viele Grüße und viel Kraft
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Kommentar vom 27.04.2019 22:29Liebe Hasi,Antwort
es tut mir ehrlich leid für deinen Verlust und auch ich kann noch sehr frisch deine Gefühlswelt nachvollziehen.
Ich kann mich da nur voll Katharinas und Landeis Empfehlungen anschließen und nochmal in aller Ruhe ein Gespräch mit deinem Mann zu suchen, er ist die für dich nähste Person und derjenige, der mit dir zusammen eine Familie gründen möchte. Seine Aussage, dass er unter diesen Umständen dann kein Kind mit dir haben möchte, empfinde ich, entschuldige bitte die Worte, als ziemlich blöd und unfair. Mich würde das sehr verletzen und unter Druck setzen, gerade in so einer emotionalen Situation. Ich bin allerdings auch jemand, das das seinem Partner gegenüber genau so ansprechen würde. Ich denke du kennst deinen Mann am besten und weißt genau, wie er auf was reagiert.
Ich denke seine Worte zeigen aber auch, dass er vermutlich selbst genauso überfordert ist von der Situation und auch mit deiner Trauer nicht recht umzugehen weiß. Viele Männer gehen generell mit Gefühlen anders um als Frauen und unterdrücken vieles bzw. gestehen sich selbst einiges nicht zu.
Mein Abgang ist auch erst ca. 6 Wochen her. Als es festgestellt wurde war ich aufgrund langer Blutungen im Krankenhaus, zusammen mit meinem Mann. Darüber war ich sehr glücklich. Er ist selbst Arzt und war sehr gefasst und "sachlich rational", wenn man das so ausdrücken kann.
Da wir vorher auch nicht sicher waren, ob ich schwanger bin oder nicht, war bei uns auch erst eine Vermutung und latente Vorfreude vorhanden, daher fiel es uns vielleicht auch etwas einfacher, etwas rationaler mit unseren Gefühlen umzugehen. WIr haben nicht viel darüber geredet, nur gesagt dass wir beide traurig sind und ich habe mich schlecht gefühlt, weil ich nicht richtig traurig sein konnte.
Meine Ärztin, die mich eine Woche krank geschrieben hat wegen der Blutungen, sagte zu mir einen ganz wichtigen Satz: "Sie sollten als Paar gemeinsam trauern, Sie sind ja auch BEIDE die Eltern."
Ich habe das meinem Mann auch genau so weitergegeben und er meinte "Ja, das stimmt." Und erst ab da, mit einem gewissen Abstand, konnten wir richtig darüber reden Und auch erst jetzt können wir das richtig realisieren, dass da eventuell etwas gewachsen wäre und nicht nur eine leere Fruchthöhle in mir war. Das war für uns der Punkt, an dem wir richtig abschließen und den Krümel gehen lassen konnten.
Was ich damit sagen will: Manchmal ist es vielleicht anfangs noch schwer, seine Gefühle zu ordnen und diese in Worte zu fassen. Vielleicht geht das im Laufe der Zeit besser und dein Mann braucht diese Zeit?
Außer meinem Mann wusste nur (zwangsläufig) meine Vorgesetzte in der Arbeit davon sowie zwei Kolleginnen/Freundinnen. Leider konnte mir niemand dieser Personen so sehr beim Ordnen meiner Gefühlswelt helfen, wie die Frauen in diesen Foren hier. All diejenigen, die das kennen, die genau wissen, wie man sich fühlt, die verstehen, die einen aufbauen und die mir das Gefühl gegeben haben, dass ich mit mir, meinen Gefühlen, Gedanken und Ängsten nicht allein bin.
Ich schließe mich daher auch in dem Punkt Katharina und Landei an, dass du vielleicht hier und auch bei einer Hebamme, die sich nicht nur mit dem körperlichen, sondern auch dem seelischen Befinden schwangerer Frauen auskennt, Unterstützung findest.
Ich wünsch dir viel Kraft und dass du dich in dieser Situation nicht mehr allein fühlen musst :)
