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Brauche Rat - ungeplant schwanger

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  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Eintrag vom 06.05.2019 23:42
    Guten Abend liebes Forum,

    Ich bin neu hier und habe mich hier angemeldet, weil ich mich nicht traue mit jemandem aus meinem Umfeld zu reden.
    Vielleicht hat hier jemand einen guten Rat für mich.

    Ich bin schwanger, in der 9. Woche jetzt. Ungeplant und ein totaler Schock.
    Letztes Jahr hatte ich eine Fehlgeburt und eine Totgeburt, eine Operation und danach die Aussage der Ärzte, es wäre sehr unwahrscheinlich, dass ich überhaupt wieder schwanger werden kann.
    Meine Beziehung ist daran zerbrochen, mein ganzes Leben eigentlich, ich wollte nicht mehr...

    Letztendlich hat mich meine Hausärztin in eine psychiatrische Klinik überwiesen, ich war dort fast drei Monate. Traumatherapie, Depressionsbewältigung etc.
    Es geht mir besser, und ich habe dort den Vater des Kindes kennen gelernt.
    Es war eine dumme Affäre, nichts Festes. Er hatte sich gerade erst von seiner Verlobten getrennt weil sie Kinder wollte und er nicht!
    Wir wollten einfach Spaß haben.
    Und ich bin schuld an dieser Situation, ich habe gesagt, ich kann nicht schwanger werden, deswegen keine Kondome, überhaupt keine Verhütung...einfach absolut dumm.
    Und bei einer der regelmäßigen Blutuntersuchungen haben die dann die Schwangerschaft festgestellt. Ich habe mich sofort entlassen und die Medikamente abgesetzt.
    Und trotz allem freue ich mich irgendwie. Denn mich mit dem Gedanken abzufinden, keine Kinder bekommen zu können, war grauenhaft...

    Aber was für mich ein Glück ist, ist für ihn etwas, was er nicht will. Er wollte mit der Frau, mit der er fünf Jahre zusammen war, keine Kinder, warum sollte er also dieses Kind wollen?

    Ich weiß nicht wie ich es ihm sagen soll oder ob ich es ihm überhaupt sagen soll.
    Ich könnte den Vater auch als unbekannt angeben, aber das kommt mir dann dem Kind gegenüber auch nicht richtig vor.

    Oder vielleicht sollte ich das Kind gar nicht bekommen? Bei meiner Vorgeschichte ist die Wahrscheinlichkeit eines gesunden Kindes eh sehr gering und ich weiß nicht, ob ich erneut einen Verlust überstehen würde.

    Keine Ahnung, ich bin am Ende mit meinem Latein.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 07.05.2019 01:13
    Servus Anna!

    Du wirst sehen "Dein Kind ist Deine Bestimmung! Dein Glück im Leben! Es wird sich alles zum Positiven für Dich verändern."

    Für meine Partnerin war es auch so. Die Ärzte meinten eine Schwangerschaft sei aufgrund einer Operation mit schweren Zysten und einer Eierstockverletzung sehr unwahrscheinlich und eine gesunde Geburt aufgrund eines früheren Autounfalls mit Schädelbasisbruch nochmals ein großes Risiko.

    Tatsächlich war die Schwangerschaft etwas problematisch und unter ärztlicher Begleitung. Alle Schmerzmittel wegen des früheren Schädelbasisbruches und der damit verbundenen chronischen Kopfschmerzen hat meine Partnerin abgesetzt und nur schwarzen Kaffee mit Zitrone verwendet. Dann bekamen wir ein gesundes sehr hübsches wunderbares Mädchen, dass all unsere Hoffnungen, Vorstellungen und Träume übertrifft und die chronischen Kopfschmerzen wurden auch besser.

    Du hast goldrichtig reagiert, indem Du die Medikamente abgesetzt hast. Zum Glück waren die Medikamente offensichtlich komplikationslos absetzbar. Das ist nicht mit allen Psychopharmaka und Psychoneuroleptika, Antidepressiva, usw. so.

    Du solltest Dich jetzt ganz auf Dein Baby konzentrieren und davon ausgehen, dass Dein Partner Dein Baby nicht will und womöglich sogar noch von Dir will, dass Du Dein Baby abtreibst und versucht auf Dich dahingehend einzureden und Druck auszuüben, was so oder so eine hohe Wahrscheinlichkeit beinhält, dass Du Deinen Partner verlierst. Wenn es besser kommt, dann freu Dich! ich wünsch es Dir. Trotzdem solltest Du von seiner Ablehnung als Wahrscheinlichstem ausgehen.

    Du solltest nicht auf Deinen Partner hören und voraussetzen, dass Du Deinen Weg mit Deinem Baby vorerst alleine machst und mit der Zeit einen Partner kennenlernst, der zu Dir passt und Dich und Dein Baby liebt. Es ist das Beste für Dich positiv zu denken und vorwärts zu blicken und Deine schwierige Vergangenheit hinter Dir zu lassen.

    Wichtig ist für Dich, dass nicht Dein Partner Dich überzeugt Dein Kind nicht zu bekommen, sondern dass Du Deinen Partner überzeugst, dass Du Dein (eig. Euer) Kind mit und ohne ihn bekommst und dass Du Dich freust, wenn er seine Meinung ändert und den Weg mit Dir geht. Bitte mache ihm klar, dass Du absolut nicht von einer Schwangerschaft ausgegangen bist, dass Du jedoch jetzt mit Deinem Kindessegen glücklich bist.

    Du wirst sehen, dass Dein Partner wie ausgewechselt ist, wenn Dein Baby auf der Welt und 1 bis 2 Jahre ist. Du wirst es nicht mehr wegdenken können. Es wird mehr Glück für Dich sein als Du Dir je vorstellen kannst - trotz der Anstrengungen und nicht unerheblichem täglichen Leistung mit einem Baby. In Deine neue Aufgabe wirst Du gut hineinwachsen.

    Alles Gute!

    Andreas

    PS: Die Aussage der Ärzte es wäre sehr unwahrscheinlich, dass Du überhaupt wieder schwanger werden kannst, war mehr als unverantwortlich! Vernünftig wäre gewesen zu sagen, es könnte sein, dass Du nicht mehr schwanger werden kannst.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 07.05.2019 01:24
    Ergänzung: habe mir Deine Worte noch ein paar mal durchgelesen. Du hast das Herz am rechten Fleck und Du solltest gegenüber Deinem Partner ganz relaxed sein und ihm sagen "Es ist passiert. Du hast es nicht geplant und vorhergesehen. Dann frage ihn: "Schaffen wir das? Kannst Du mit mir und unserem Kleinen glücklich sein?"

    Wenn er nein sagt, dann sage ihm "Du wirst ihn positiv in Deinem Herzen behalten und Euer Kind alleine großziehen. Du würdest Dich freuen, wenn er die neue Situation verarbeiten kann und seine Meinung ändert. Er ist bei Dir als Vater Eures Kindes willkommen." Wichtig ist, dass Du Selbstsicherheit und Überzeugung ausstrahlst.
    Antwort
  • Schattenbild Community-Mitglied ohne Profilfoto
    Kommentar vom 07.05.2019 06:52
    Liebe Anna,
    ich schließe mich Andreas an. Sei ehrlich zu deinem Partner. Auch wenn ihr nur Spaß haben wolltet, es ist passiert. Du möchtest dein Kind behalten. Dann behalte es! Du entscheidest. Hole dir vielleicht jemanden zum reden der dich unterstützt, der vielleicht ein Gespräch mit dem werdenden Vater begleiten kann. Höre auf dich und dein Herz, damit du mit dir im Reinen bist.

    Auf keinen Fall solltest du dich drängen lassen zu irgendwas.

    Lass dich doch in einer Beratungsstelle beraten, vielleicht haben sie dort Möglichkeiten dich zu unterstützen.

    Viel Glück! Vertraue auf dein Gefühl!

    Lieben Gruß Tinka
    Antwort

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